Wenn der Garten seinen Winterschlaf beginnt, widmen sich viele Menschen mit grünem Daumen vermehrt der Pflege ihrer Zimmerpflanzen. Doch während es draußen kälter wird, verändern sich auch die Bedingungen in den eigenen vier Wänden, was eine Anpassung der Pflege notwendig macht. Besonders die reduzierte Lichtmenge im Herbst und Winter beeinflusst das Wachstum der Pflanzen: Die Fotosynthese verlangsamt sich, und damit sinkt der Bedarf an Wasser und Nährstoffen.

Maßvolles Gießen und Düngen für gesunde Zimmerpflanzen

In den kalten Monaten ist maßvolles Gießen gefragt. Zu viel Wasser kann den Wurzeln schaden, weil die Pflanzen aufgrund der geringeren Lichtmenge weniger Wasser benötigen. Die Erde sollte leicht antrocknen, bevor erneut gegossen wird. Auch das Düngen ist im Winter weniger wichtig, da das Wachstum der Pflanzen verlangsamt ist. Eine Düngung alle vier bis sechs Wochen reicht oft aus, um die Zimmerpflanzen ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

Luftfeuchtigkeit und Standort: So schützen Sie Ihre Pflanzen

Die trockene Heizungsluft kann vielen Zimmerpflanzen zusetzen. Besonders tropische Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt sind, leiden unter den trockenen Bedingungen. Hier empfiehlt sich entweder ein Standortwechsel, etwa in ein weniger geheiztes Zimmer, oder der Einsatz eines Luftbefeuchters. Auch das regelmäßige Besprühen der Blätter kann helfen, die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanzen zu erhöhen.

Wichtig ist zudem ein heller Standort, denn auch im Innenbereich benötigen die meisten Pflanzen ausreichend Licht, um gut zu gedeihen. Ein Platz in der Nähe eines Fensters ist ideal. Werden die Blätter heller oder fallen sogar ab, kann dies ein Hinweis auf Lichtmangel sein. In solchen Fällen kann eine Pflanzenlampe Abhilfe schaffen, die speziell für die dunkle Jahreszeit entwickelt wurde.

Torffreies Gärtnern: Ein Beitrag zum Klimaschutz

Neben der richtigen Pflege ist auch die Wahl der passenden Erde entscheidend. Anders als im Garten, wo man den Boden direkt beeinflussen kann, sind Pflanzenfreunde bei Zimmerpflanzen auf gekaufte Erden angewiesen. Hier können sie aktiv zum Klima- und Naturschutz beitragen, indem sie torffreie Erde verwenden. Dies ist wichtig, da Moore, aus denen Torf gewonnen wird, große Mengen Kohlenstoff speichern. Wird Torf abgebaut, entweicht das gespeicherte CO₂ in die Atmosphäre, was den Klimawandel beschleunigt.

Torffreies Gärtnern ist daher nicht nur für den Umwelt- und Klimaschutz von Bedeutung, sondern auch eine immer beliebtere Praxis in privaten Gärten und Wohnungen. Der Wechsel auf torffreie Substrate ist unkompliziert und erfordert lediglich eine Anpassung der Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen. So kann beispielsweise ein Wasserstandsanzeiger im Pflanzentopf oder ein Speichergefäß hilfreich sein. Tipp: Um die Wasserspeicherung zu verbessern, kann der neuen Erde etwas Tongranulat beigemischt werden.

Wie man die richtige torffreie Erde findet

Beim Kauf von Blumenerde sollten Verbraucher darauf achten, dass diese als „ohne Torf“ oder „torffrei“ gekennzeichnet ist. Erden, die als „torfreduziert“ oder „torfarm“ bezeichnet werden, können immer noch bis zu 70 Prozent Torf enthalten. Auch das Label „Bio“ garantiert nicht zwingend eine torffreie Zusammensetzung. Ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe hilft weiter: Klimafreundliche Erden enthalten meist Alternativen wie Grüngutkompost, Holzfasern, Rindenhumus oder Kokosprodukte.

Heute gibt es für fast jede Pflanzenart und jeden Verwendungszweck eine passende torffreie Erde. Von Allzweckerden für Blumen und Zimmerpflanzen über spezielle Substrate für die Anzucht von Kräutern und Gemüse bis hin zu besonderen Erden für Kakteen und Orchideen – die Auswahl ist groß. Auf der Website www.torffrei.info können sich Pflanzenfreunde über die verschiedenen Angebote informieren. Auch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) bietet hilfreiche Tipps und Hintergrundinformationen. Eine Beratung im Gartenfachhandel kann ebenfalls wertvolle Hinweise geben und dafür sorgen, dass nicht nur die passende Erde, sondern auch die richtigen Pflegehinweise mit nach Hause genommen werden.

Fazit: Gut vorbereitet durch den Winter

Mit der richtigen Pflege, einer optimalen Wahl des Standorts und der Verwendung torffreier Erden können Pflanzenfreunde auch in der kalten Jahreszeit ihre grünen Oasen im Innenbereich genießen. Indem sie den Wasser- und Nährstoffbedarf ihrer Pflanzen anpassen und auf eine höhere Luftfeuchtigkeit achten, helfen sie ihren grünen Mitbewohnern, gut durch den Winter zu kommen. Wer darüber hinaus auf torffreie Produkte setzt, leistet einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz – und macht damit sein Hobby zu einer nachhaltigen Leidenschaft.