Bilder Chiara Forg1
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Der Dezember 2019 verlief für Opel alles andere als gut. Durch hohe Rabatte zum Jahresabschluss legten Mitbewerber nochmal einen Endspurt hin. Wie aus der Zulassungsstatisstik des Herstellerverbandes ACEA für 2019 hervorging, verkauften Opel und die britische Schwester Vauxhall hingegen 35 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr. Im gesamten Jahr 2019 verringerte sich der Absatz von Opel und Vauxhall um 5,9 Prozent auf 977.000 Fahrzeuge, teilte der Hersteller mit.

Der französische Mutterkonzern PSA hat Opel seit der Übernahme 2017 auf Profitabilität getrimmt und hat die deutsche Tochter so nach über zwei Jahrzehnten aus den roten Zahlen geholt.

Die Rüsselsheimer argumentierten den Rückgang damit, dass eine Vielzahl der Modelle aus der Zeit unter der damaligen Leitung des US-Mutterkonzerns General Motors aus dem Programm genommen wurden. Darunter Kleinwagen wie die Modelle Karl, Cascada aber auch der Opel Adam, der aufgrund seiner komplexen Bauweise als wenig rentabel galt. Weiterhin sei der Absatz durch den Anlauf des neuen Corsa beeinflusst worden.

Opel erklärt, der Grund für die Abschaffung der Modelle sei, dass diese nicht elektrifiziert werden konnten. „Die Entwicklung der Absatzzahlen im Dezember war vor allem von der Vorbereitung auf das Einhalten der ab 2020 geltenden CO2-Ziele geprägt“, begündet Opel.

Erneut fallen Arbeitsplätze weg

Durch den Umbau hatte der Opel-Vorstand sich jüngst mit dem Betriebsrat auf den Abbau von zunächst 2.100 Stellen geeinigt. In den nächsten Jahren können weitere 2.000 Arbeitsplätze wegfallen. Denn zusätzlich zu den bereits vor zwei Jahren vereinbarten 7.000 Stellen, plant Opel bis zu 4.100 weitere abzubauen. Die Jobgarantie für die bleibende Belegschaft soll sich dafür voraussichtlich bis 2029 in mehreren Schritten verängern.

Experten rechnen mit weiterem Rückgang

Wegen der schärferen CO2-Vorgaben setzt die gesamte Branche auf Elektroautos. Für den Bau der elektrischen Fahrzeuge wird allerdings viel weniger Personal benötigt als für Verbrennungsmotoren. Hinzu kommt, dass PSA sich mit Fiat Chrysler zusammenschließt. Der fusionierte Konzern wird Überkapazitäten in Europa abbauen, schätzen Experten.

Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Center an der Universität Duisburg-Essen vermutet, dass PSA die Tochter vor allem durch Kostensekung und Personalabbau sanieren wird. Weiterhin schrumpfe der Marktanteil aufgrund geringerer Verkaufzahlen der neuen Modelle als erhofft.

„Die Modelle, die in den vergangenen Jahren eingeführt worden sind, haben Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen.“, widersprach Opel.