Kampfmittelräumung im Wiesbadener Ostfeld startet

Im Wiesbadener Ostfeld beginnen im November die vorbereitenden Arbeiten für den neuen Campus des Bundeskriminalamts (BKA). Auf den Flächen nördlich der A66 und westlich von Erbenheim startet zunächst eine umfassende Kampfmittelräumung. Die Maßnahme dient der Sicherheit während der späteren Bauphase und dem Schutz der Bevölkerung. Verantwortlich für die Koordination ist die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG), die im Auftrag der Landeshauptstadt die Entwicklung des Gebiets im Rahmen der SEM Ostfeld steuert.

Rund 500 Störpunkte identifiziert

Im Bereich des geplanten Campus wurden durch geomagnetische Messungen und die Auswertung historischer Luftbilder etwa 500 potenzielle Störpunkte festgestellt. Dabei handelt es sich um Anomalien im Boden, die nicht zwingend auf Kampfmittel zurückzuführen sind. Die Untersuchungen reagieren bis zu einer Tiefe von fünf Metern auf metallische Gegenstände unterschiedlichster Art. Die Störpunkte werden je nach Lage und Tiefe entweder maschinell oder manuell freigelegt. Findet sich tatsächlich sprengfähiges Material, übernimmt der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen die fachgerechte Entschärfung und Beseitigung.

Landwirtschaftliche Nutzung bleibt größtenteils möglich

Die Räumarbeiten finden auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen statt. Nach ihrem Abschluss sollen große Teile dieser Areale bis zum Start der Bauarbeiten wieder landwirtschaftlich bewirtschaftet werden können. Auf einigen Flurstücken sind weiterführende Untersuchungen vorgesehen, darunter archäologische Grabungen.

Begleitende Fachgutachten und mögliche Sperrungen

Um Eingriffe in Natur, Boden und mögliche historische Funde zu minimieren, wird die Kampfmittelräumung von ökologischen, bodenkundlichen und archäologischen Fachleuten begleitet. Während der Arbeiten kann es zu zeitweisen Sperrungen von Wirtschaftswegen sowie zur Einrichtung von Lagerflächen für Maschinen und Material kommen. Die SEG kündigt an, die Öffentlichkeit vor Ort durch entsprechende Hinweisschilder zu informieren.

OB Mende: „Erste sichtbare Schritte für ein bedeutendes Bauprojekt“

Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende betont die Bedeutung des Vorhabens: „Im neuen zentralen Behördencampus des Bundeskriminalamts werden künftig bis zu 7.000 Menschen arbeiten. Das BKA ist damit ein besonders wichtiger Arbeitgeber für Wiesbaden. Mit der Kampfmittelräumung beginnen nun die ersten vor Ort sichtbaren Vorbereitungen für dieses bedeutende Bauprojekt.“

Auch SEG-Geschäftsführerin Prof. Dr. Ute Knippenberger sieht den Start der Maßnahmen als wichtigen Meilenstein: „Die Kampfmittelräumung dient nicht nur der Sicherheit aller Beteiligten, sondern markiert zugleich den offiziellen Auftakt für die weiteren Arbeiten am neuen BKA-Campus ‚All in one‘.“

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