Die Löwen konnten am 38. Spieltag der DEL2 Saison 2018/2019 den Erfolg des Ravensburger-Spiel nicht bestätigen. Mit der kämpferischen Leistung mussten sich die Löwen gegen die Bayreuth Tigers vor 4528 Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle mit 3:4 (0:1, 1:1, 2:2) geschlagen geben. Dalton Yorke, Antti Kerälä und Carter Proft brachten den Puck für die Löwen ins Tor.

Man sollte meinen, wenn der Tabellenführer auf den Tabellenzwölften trifft, sollte ein klares Ergebnis nach 60 Minuten auf der Uhr stehen. Doch im Duell der Raubkatzen haben die Tigers  clevere und effektivere Spielzüge auf dem Eis in der Frankfurter Eissporthalle gezeigt. So gelang es den Tiegers bereits im in der 6. Minute in Führung zu gehen.

Tigers warteten auf Konter

Bereits im 1. Drittel gingen die Tigers in der 6. Minute in Führung. Benjamin Kronawitter nutzte einen Konter nachdem er den Puck in der neutralen Zone souverän entgegen nahm und schoss den Puck an Goalie Ilya Andryukhov vorbei ins Tor. Noch im Schock der Löwen, nutzte der Tiger Ville Järveläinen gerade mal drei Minuten später eine freie Schuss Position, doch der Puck traf die Latte.

Foto: JüK

Im 1. Drittel so hat man es erwartete, fand die Partie im Drittel der Tigers statt. Doch die Bayreuther Verteidiger machten einen guten Job, so dass der Puck gerade 12 mal auf das gut geschützte Tor der Tigers hielt.

Löwen versuchen den Druck zu erhöhen

Es war was los vor dem Tor des Ex-Löwen vor allem bei Wechseln der zweiten Reihe von Lukas Koziol, zusammen mit Brett Breitkreuz und Matt Pistilli, der nach überstandener Verletzung zurück in seine Stammformation kehrte.

Bereits in der 2. Minute kamen die Löwen nah ans gegnerische Tor, wobei Breitkreuz den Torwart der Tigers mit Körperkontakt begrüßte. Eine Doppelchance kam in der 12. Minute für Breitkreuz und Pistilli auf. Zudem hatte Pistilli kurz vor dem Ende des ersten Drittels die Möglichkeit zum Ausgleich.

Im Gegensatz zum ersten Spiel zwischen beiden Mannschaften in dieser Saison, bei dem die Löwen auch erst mit 0:1 zurücklagen doch dann das Spiel dominierten und mit 10:4 das Spiel für sich entschieden, behielt Bayreuth im heutigen Spiel die Führung bei.

Die Löwen hätten dabei, in Anbetracht der Ergebnisse der letzten Spiele Bayreuths, durchaus in Alarmbereitschaft sein können. Vor allem, da die Tigers insbesondere gegen die Topteams der Liga glänzen konnten. So gewann Bayreuth zunächst gegen Kaufbeuren, gefolgt von Ravensburg und Weißwasser.

Tigers im Defensiv Modus?

Gleich zu Beginn des 2. Drittels begannen die Tigers ihre Taktik vom defensiven etwas ins offensive zu wandeln. In Betracht ziehen muss man dabei, dass Bayreuth die statistisch beste Abwehr der Liga besitzt und zudem mit ihrer Kombinationsstärke trumpfen kann. Trotzdem war dies für die Löwen nicht nur negativ, da gleichzeitig Aussicht auf Spielraum für die eigene Offensive bestand. Diese Hoffnung wurde jedoch schnell gemindert, da Bayreuth seine Führung durch Nicklas Mannes auf 2:0 (28.) ausbaute. Auf Vorlage von Järveläinen traf der Verteidiger mit seinem Handgelenksschuss, bei dem Dan Spang und Max Faber Löwen-Goalie Ilya Andryukhov auch noch die Sicht erschwerten.

 

Die Löwen werden wach

Schließlich wachte auch Goliath mit dem 2:0 auf. Noch in derselben Spielminute (28) lieferte ein Foul der Tigers den Löwen, durch einen daraus folgenden Penalty, die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, wobei Breitkreuz jedoch scheiterte.

Die Löwen ließen dennoch nicht nach und schnürten Bayreuth fortan in deren Zone ein. Bei Marius Erks Ablage in den Slot konnten die Tigers noch einen Abschluss verhindern (30.), beim nächsten Wechsel der Koziol-Reihe brannte es aber schon ziemlich im Tigers-Slot (32.).

Den längst überfälligen Treffer für die Löwen erzielte dann ein Spieler, der zuvor noch nie in Szene trat, was Tore betrifft. Somit gönnte es ihm die gesamte Halle umso mehr:  Yorke traf mit einem eigentlich harmlos aussehenden Handgelenksschuss aus der Distanz (33.). Da wie zuvor in der Zone der Löwen die eigenen Verteidiger dem Goalie die Sicht verdeckten, flog Yorkes Schuss vorbei an Freund und Feind zum 1:2 in das Tor der Tigers.

Yorkes Anschluss injizierte der Halle und dem Team unmittelbare Energie. Nur knapp scheitere Mathieu Tousignant aus kurzer Distanz an Jaeger (35.), der auch gegen Eddie Lewandowski und Proft parierte (36.). Eine Strafe gegen Faber (39.) unterbrach den Offensivdruck der Löwen dann aber bis zur zweiten Pause und ebnete den Weg zum Showdown im Schlussdrittel.

In diesem agierten die Löwen nach überstandener Strafe natürlich sofort wieder offensiv drückend, doch ließen sie vor allem in dieser Phase „den Goalie des Gegner zu oft zu gut aussehen“, wie es Matti Tiilikainen nach dem Spiel bemägelte. Was der Head-Coach der Löwen meinte: Die Abschlüsse der Löwen von Faber (42. und 44.), Pistilli (45.), Spang (46.) und Tim Schüle (47.) kamen oft aus der Distanz und mit zu wenig Verkehr vor dem Tor hatte Jaeger kaum Probleme die Schüsse zu entschärfen.

Die vierte Strafe

Als die Löwen mit ihrer vierten Strafe erneut den eigenen Offensivschwung unterbrachen, bedankten sich die Tigers eiskalt. Von Simon Karlsson in den Lauf bedient, schnitt Jusso Rajala perfekt durch den Raum zwischen Leon Hüttl und Faber und traf mit dem dritten Schuss der Tigers im Schlussdrittel zum 3:1 (51.).

Auf den Rängen war der Gegentreffer ein Stimmungskiller, auf dem Eis antworteten die Löwen mit weiteren Angriffen und erzwangen ein zweites Powerplay. 100 Sekunden lang schien aber auch die Überzahl den Löwen wenig zu helfen, dann fand Koziol seinen Gegenüber Kerälä mit einem feinen Querpass und der Finne zimmerte die Scheibe per One-Timer zum 2:3 ins Netz (53.).

Den Ausgleich abermals vor Augen peitschten die über 4.500 Zuschauer ihre Löwen in Richtung des 3:3. Bayreuth besann sich indes wieder auf das Erfolgsrezept aus dem 1. Drittel, verteidigte dicht, konterte gefährlich – und kam bei einem Drei-auf-Zwei-Gegenzug durch Mark Heatley zum 4:2 (57.).

Allerspätestens jetzt hatten die Löwen nichts mehr zu verlieren und so intensivierten sie noch ein weiteres Mal ihren Offensivdruck. Jaeger entnervten sie damit schnell und Bayreuths Goalie schenkte den Löwen „dank“ eines Stockschlages gegen Breitkreuz ein weiteres Powerplay.

Die Coaches der Löwen beorderten daraufhin Andryukhov vom Eis und setzten beim 6-gegen-4-Powerplay alles auf eine Karte. Unaufhaltsam tickte die in Richtung nach unten, dann fand Kerälä den im Slot lauernden Proft zum abermaligen Anschluss (58.). Zu mehr jedoch sollte es für die Löwen nicht mehr reichen, so dass in der Geschichte von David gegen Goliath auch dieses Mal kein neues Narrativ geschrieben wird.