Die Spitze der DEL2 rückt noch enger zusammen, die ersten sechs stehen mit einem Bein bereits in den Play-offs. Die Löwen Frankfurt konnten sich durch die Schützenhilfe aus Bad Nauheim dem Platz an der Sonne annähern. Es war sicher nicht die beste Saisonleistung der Löwen Frankfurt. Doch sie reichte dicke aus, um den Unterschied zwischen einem Meisterschaftsaspiranten und einem Abstiegskandidaten eindrucksvoll zu demonstrieren. Am Ende gewannen die Löwen gegen das DEL2-Schlusslicht EHC Freiburg sicher mit 4:1 (1:1, 2:0, 1:0). Am Sonntag gastieren die Frankfurter in Heilbronn. Dort soll sein Debüt im Löwen-Trikot der slowakische Neuzugang David Skokan geben, der vor einer Woche als fünfter Kontingentspieler verpflichtet wurde.

Löwen spielten sich sich erst mal ein

Den ersten gefährlichen Puck halten musste Ilja Andryukhov, doch der Russe meisterte seine Aufgabe sicher. Das Schlusslicht setzte sich mutig in der Angriffszone fest. Und ging nach fünf Minuten durch den Tschechen Josef Mikyska, der die Scheibe „geschenkt“ bekam, auch verdient in Führung.  Die 4762 Fans fragten sich schon, was mit ihrer Mannschaft los ist. Es dauerte  sieben Minuten, bis die Löwen durch Mathieu Tousignant erstmals für Gefahr sorgen konnten. Dieser Schuss schien der Weckruf zu sein. In der achten Minute gelang der Ausgleich. Dan Spang brachte den Puck vors Tor, Goldhelm Adam Mitchell fälschte unhaltbar für Torhüter Matthias Nemec zum 1:1 ab. Nur eine Minute später stand der US-Amerikaner wieder im Mittelpunkt. Doch der Schuss von Spang prallte vom Pfosten ab.

Nun lief das Match den erwarteten Gang. Nemec stand unter Dauerbeschuss. Die wunderschöne Aktion von Tousignant hätte den Führungstreffer verdient gehabt, so brachte sie aber nur die erste Strafzeit für die Gäste. Während der Ex-Frankfurter Marc Wittfoth in der Kühlbox zum Zuschauen gezwungen  wurde, lief der Puck flüssig durch die Reihen der Löwen. Einziges Manko: Das Powerplay blieb dennoch erfolglos. Die Breisgauer kamen kaum noch aus ihrer Zone heraus, beschränkten sich auf gelegentliche Konter. Mick Köhler legte mustergültig für Matt Pistilli vor, dessen Schuss auch den Weg ins Netz gefunden hätte, wenn Nemec nicht im Stile eines Fußballtorwarts im Sprung abgewehrt hätte.

Das Wolfsrudel hatte keine Chance

So ging es mit dem 1:1 ins zweite Drittel. Nach dem Wiederbeginn machten die Frankfurter sofort da weiter, wo sie aufgehört hatten. Freiburg hatte zwar eine gute Konterchance durch Neuzugang Brad McGowan, doch ansonsten spielte sich das Geschehen meistens vor Nemec ab. Nach einer schönen Kombination der ersten Reihe mit viel Tempo und Bewegung fiel auch das 2:1 durch Antti Kerälä (24.). Max Faber passte von der blauen Linie rechts neben das Tor, wo Tousignant die Scheibe sofort quer legte. Der Finne traf einen Tag vor seinem 32. Geburtstag den Puck zwar nicht richtig, doch es reichte, um ihn ins Netz zu befördern.

Foto: Pat Gawlik

Frankfurt spielte nunmehr mit viel mehr Tempo als der Gegner, was auch daran lag, dass das finnische Trainerteam konsequent vier Reihen aufs Eis schickte, während Freiburgs vierte Formation bis auf einen Kurzeinsatz von wenigen Sekunden lediglich auf dem Papier bestand. Folgerichtig war es auch die „Vierte“, die für das 3:1 zuständig war. Der von seinem Bruder Magnus angespielte Maximilian Eisenmenger sah aus dem Rückraum die offene Ecke und zirkelte den Puck hinein (35.). Wenn der EHC mal vors Löwen-Gehäuse kam, dann mit der ersten Reihe um Torjäger Nikolas Linsenmaier. Ihre Chance bekamen sie gegen Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Drittels, als die Gastgeber vier Minuten lang in Unterzahl spielen mussten. Das Penaltykilling funktionierte aber bestens, Freiburg bekam nicht keine einzige zwingende Chance. In der 47. Minute fuhren die Löwen einen Zwei-gegen-Eins-Angriff, Ed Lewandowski passte schön zu Carter Proft, doch dieser scheiterte an Nemec. Nicht ganz so gut stellten sich die Frankfurter bei ihrem Powerplay an. Während der zwei Minuten kam außer einem gefährlichen Schuss von Pistilli nichts aufs Tor. Was nicht am Spielverlauf änderte. Die Löwen waren nun das deutlich bessere Team, Freiburg kam selbst bei vier Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis zu keiner Chance. Wie das Powerplay zu funktionieren hat, demonstrierten dann kurz vorm Schluss die Gastgeber. Tim Schüle setzte 16 Sekunden vor Schluss mit dem 4:1 einen würdigen Schlusspunkt.

Foto: Pat Gawlik