Westfale
Westfale

Saarbrücken. 4300 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren fehlen im Saarland. Das hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) mitgeteilt. Die Lücke ist in den vergangenen fünf Jahren größer geworden – ein Trend, den es bundesweit gibt.

Das IW rechnet hoch, wie viele Eltern Interesse an Betreuungsplätzen angemeldet haben und wie viele Plätze wirklich angeboten werden. Das Institut räumt dabei eine entsprechende statistische Ungenauigkeit ein. Allerdings hat es diese auch schon vor fünf Jahren gegeben. Sodass sich die Zahlen miteinander vergleichen lassen.

Demnach klafft im Saarland derzeit eine Lücke von 17,5 Prozent zwischen Angebot und Nachfrage in Sachen Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren. Das sind 1,3 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor – aber 7,4 Prozentpunkte mehr als noch vor fünf Jahren.

Zwei Gründe für diese Entwicklung nennt das IW: Zum einen würden grundsätzlich mehr Eltern ihre Kleinkinder in die Betreuung schicken wollen. Zum anderen ist durch die Zuwanderung seit dem Jahr 2015 die Zahl der Kinder größer, als es ursprünglich von den Verantwortlichen erwartet wurde. Auch ist die Geburtenrate gestiegen.

Bundesweit ist die Lücke so größer geworden: Sie ist von 190 000 auf 320 000 fehlende Plätze seit 2014  gewachsen. Und das, obwohl die Städte und Gemeinden die Zahl der angebotenen Plätze um 155 000 auf 818 000 erhöht hat. Die Zahl der Kinder ist aber im gleichen Zeitraum von 2 auf 2,4 Millionen gestiegen.

Das Problem ist im Osten deutlich niedriger. Während dort die Lücken meist im einstelligen Prozentbereich liegen, kommen die „Spitzenreiter“ aus dem Westen. Die größte Lücke gibt es in Bremen mit 20 Prozent. Schlimmer als im Saarland ist es sonst nur in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.