Regine Seibel-Schnell (Referentin Eingliederungshilfe & Rehabilitation Deutscher Paritätische Wohlfahrtsverband RLP), Susanne Skoluda (Leitung des Referats Bildung und Erziehung in der Kita, Inklusion im Ministerium für Bildung RLP), Beate Weber-Müller (Leitung Rheinlinge), Michael Huber (Geschäftsführer in.betrieb), Bettina Brück (Staatssekretärin im Bildungsministerium RLP), Anja Kunz (Stellv. Leitung Rheinlinge), Dr. Eckart Lensch (Sozialdezernent Stadt Mainz), Jan Loeffler (Geschäftsbereichsleitung Arbeit), Sarah Alt (Geschäftsbereichsleitung Kindertagesstätten und Tagesförderstätte) | Fotografin: Kristina Schäfer | Copyright: in.betrieb gGmbH

Die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration hat am Freitag, den 14. März 2025, ihr neues Pilotkonzept „Praktiker in Kita – Unterstützung und Inklusion“ vorgestellt. Das einmalige Modell in Rheinland-Pfalz startete bereits im Januar und ermöglicht es Menschen mit Behinderungen, als Fachkräfteunterstützung in Kindertagesstätten zu arbeiten. Dabei übernehmen sie verstärkt Aufgaben im pädagogischen Alltag und entlasten so die Kita-Teams.

„Mit dem Konzept beschreiten wir als in.betrieb neue Wege“

Das Konzept baut auf dem bereits seit 2015 existierenden, IHK-zertifizierten Lehrgang „Praktiker in sozialen Einrichtungen“ auf. Bisher lag der Schwerpunkt auf hauswirtschaftlichen Tätigkeiten – nun erweitert das neue Modell die Einsatzmöglichkeiten in Kitas erheblich. Grundlage für diese Arbeitsverhältnisse bildet das „Budget für Arbeit“, welches Arbeitgebern Lohnkostenzuschüsse für Beschäftigte aus Werkstätten für behinderte Menschen ermöglicht.

„Neue Wege beschreiten“ – Innovative Bildungsangebote für mehr Inklusion
„Mit dem Konzept beschreiten wir als in.betrieb neue Wege“, betont Geschäftsführer Michael Huber. „Wir sehen zum einen erhebliche Belastungen der Fachkräfte in Kitas, zum anderen aber auch das vielfältige Potenzial der in unseren Werkstätten tätigen Menschen mit Behinderungen. Diese Menschen wollen wir durch innovative Bildungsangebote befähigen, pädagogische Fachkräfte in Kitas adäquat und nachhaltig zu unterstützen“, so Huber weiter.

Er unterstreicht zudem die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts: „Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Inklusion dieser Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und helfen mit, den Fachkräftemangel in den rheinland-pfälzischen Kitas zu entschärfen.“

Verschiedene Perspektiven auf das Projekt

Bei einem moderierten Talk diskutierten Staatssekretärin Bettina Brück, Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch, Geschäftsführer Michael Huber sowie beteiligte Kollegen über das Konzept.

Dabei wurde das Modell aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – von der Kinderperspektive über die Teamperspektive bis hin zur Werkstatt- und Trägerperspektive.

Staatssekretärin Bettina Brück zeigte sich beeindruckt:

„Inklusion ist für die Landesregierung nicht nur ein Wort – und natürlich Menschenrecht. Wir wollen Mittel und Wege finden, Inklusion zu gestalten und einem Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Hier sehen wir, wie Emely Busse Erzieherinnen in ihrer pädagogischen Arbeit gut unterstützen kann. Das ist eine absolut begrüßenswerte Maßnahme. Ich hoffe, dass wir viele Nachahmerinnen finden.“

Auch Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch lobte das Projekt: „Das Team der Kita Rheinlinge ist in besonderer Weise geeignet, einen inklusiven Arbeitsplatz in diesem Bereich zu realisieren. Für die Erzieherinnen und die Kinder ergeben sich dabei neue Perspektiven.“*

Das Pilotprojekt könnte in Zukunft Modellcharakter für weitere Einrichtungen haben – mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen dauerhaft auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren und gleichzeitig Kitas im Alltag gezielt zu entlasten.

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