Ladeinfrastruktur an der Rastanlage Auerswalder Blick an der A4 / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7849 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos entlang deutscher Autobahnen weist weiterhin erhebliche Schwächen auf. Dies zeigt ein aktueller ADAC-Test, bei dem 40 Rastanlagen entlang der wichtigsten Autobahnrouten untersucht wurden. Obwohl an 37 dieser Rastplätze Lademöglichkeiten vorhanden waren, ergaben sich bei näherer Betrachtung erhebliche Defizite, die den Komfort und die Praxistauglichkeit für Elektroautofahrer auf langen Strecken beeinträchtigen.

Zu geringe Ladeleistungen

Rund 43 Prozent der Rastanlagen (16 von 37) bieten nur Ladesäulen mit einer Leistung von unter 150 kW an, die Mehrheit davon lediglich bis zu 50 kW. Diese Ladeleistungen verlängern die Ladezeiten erheblich und sind für Langstreckenfahrten wenig praktikabel. Nur vier Rastanlagen, darunter Auerswalder Blick Süd (A4), Gütersloh Süd (A2), Fuchsberg Süd (A20) und Brohltal West (A61), bieten High-Power-Charging mit über 300 kW an.

Fehlende Ladeinfrastruktur

Besonders kritisch ist die Situation an drei Rastanlagen, die über keinerlei Ladeinfrastruktur verfügen. Hierzu zählen Allertal West (A7), Eisenach Nord (A4) und Am Haarstrang Süd (A44). Diese Standorte sind für Elektroautofahrer auf Langstrecken entsprechend unbrauchbar.

Zu wenige Ladepunkte

Auch die Anzahl der Ladepunkte ist ein Problem: Sechs der 21 Rastanlagen mit Ladesäulen von 150 bis 350 kW verfügen über maximal drei Ladepunkte. Der ADAC hält mindestens zehn Ladepunkte für notwendig, um mit dem steigenden Bedarf Schritt zu halten. Der Durchschnittswert lag bei den getesteten Rastanlagen jedoch nur bei etwas über vier Ladepunkten.

Komfort und Sicherheit ausbaufähig

Neben der Ladeleistung kritisierte der ADAC auch den mangelnden Komfort. Überdachte Ladeplätze, die bei schlechtem Wetter Schutz bieten, gab es nur an zwei Rastanlagen. Für Fahrer von Gespannen gestaltet sich das Laden besonders schwierig: Lediglich an einer Rastanlage war es möglich, ohne umständliches Rangieren oder Abkuppeln des Anhängers zu laden.

Auch die Bezahlmöglichkeiten lassen zu wünschen übrig. An Schnellladesäulen ab 150 kW müssen Fahrer oft umständlich per QR-Code und Kreditkarte bezahlen. Dies birgt Sicherheitsrisiken, da sogenannte „Quishing“-Angriffe mit gefälschten QR-Codes möglich sind. Kartenterminals sind derzeit nur vereinzelt vorhanden.

ADAC fordert schnellen Ausbau

Der ADAC sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Elektromobilität auf Langstrecken zu fördern. Die Anzahl der Ladepunkte sollte auf mindestens zehn pro Rastanlage erhöht und die Ladeleistung auf mindestens 150 kW angehoben werden. Darüber hinaus fordert der Automobilclub mehr überdachte Ladeplätze und eine sichere, benutzerfreundliche Bezahlmöglichkeit.

Die Ergebnisse des Tests zeigen, dass die Ladeinfrastruktur auf deutschen Autobahnen noch nicht ausreichend für die zunehmende Zahl an Elektrofahrzeugen gerüstet ist. Ein zügiger Ausbau und Verbesserungen in Komfort und Sicherheit sind dringend notwendig, um die E-Mobilität auf Langstrecken attraktiver zu machen.