Symbolbild Baumpflege

Der Herbst steht vor Tür und der Jahreszeitenwechsel ist die richtige Gelegenheit für eine Bilanz der städtischen Grünpflege. „Das Wetter hat es unseren Mitarbeiter:innen im Bauhof in diesem Jahr besonders schwer gemacht“, sagt Bürgermeister Thomas Winkler. Denn das Frühjahr war relativ nass und die zweite Sommerhälfte dafür ziemlich heiß. Viele Pflanzen hat das gefreut und sie sind kräftig gewachsen, was für den Bauhof aber eine große Herausforderung bedeutet.

„Wir sind einfach nicht mit dem Rückschnitt hinterhergekommen“, berichtet Gärtnermeisterin Susanne Olschansky

„In heißen Jahren ist die Bewässerung unserer Bäume kaum zu schaffen, diesmal sind uns viele Büsche und Hecken über den Kopf gewachsen“. Angesichts der Vielzahl an Einsatzorten ist das nicht überraschen. Denn zur Grünflächenunterhaltung gehören alleine 15 Kitas und 40 Spielplätze. Dazu kommen 15 kleinere und größere Parks und parkähnliche Anlagen, rund 60 städtische Parkplatzanlagen, fast 30 Fuß- und Radwege und mehr als 40 Straßen, in denen Bäume wachsen. „Und das ist längst nicht alles. Wir pflegen mit 21 Kolleg:innen alle öffentlichen Plätze und Flächen, auf denen Pflanzen wachsen. Außerdem haben wir sieben Sportplätze in der regelmäßigen Pflege“, sagt Susanne Olschansky.

Damit die Pflege zukünftig besser zu bewerkstelligen ist, hat die Gärtnermeisterin bereits einiges umgestellt. Grünflächen werden so angelegt, dass sie weniger Pflege erfordern und besser an den Klimawandel angepasst sind. Allerdings ist das ein Prozess, der eine gewisse Zeit erfordert und sich erst langsam auszahlt.

„Bei diesen riesigen Leistungsumfang müssten wir eigentlich das Personal deutlich aufstocken, aber das gibt der Haushalt leider nicht her“, erklärt Bürgermeister Winkler

Die finanzielle Situation ist in Mörfelden-Walldorf – wie in vielen anderen Kommunen – angespannt. Bund und Land sorgen für immer neue Aufgaben, ohne das dafür nötige Geld bereitzustellen. Gleichzeitig treffen Kostensteigerungen beim Baumaterial und im Energie- und Bausektor die Stadtverwaltung hart. „Mehr Personal für die Grünpflege ist daher leider nicht in Aussicht. Gegensteuern können wir daher nur mit guten Konzepten zur Grünpflege. Daran arbeiten wir bereits und bleiben am Ball“, betont der Bürgermeister.

Der Klimawandel macht die Grünpflege nicht einfacher, eher im Gegenteil. Denn auf der einen Seite wird insbesondere die Bewässerung der Stadtbäume immer zeitaufwändiger, andererseits müssten noch mehr Flächen entsiegelt werden. Denn so lässt sich das Mikroklima verbessern und Mörfelden-Walldorf gewinnt an Lebensqualität. „Wenn wir neue Straßenbäume pflanzen und Grünflächen anlegen, heizt sich die Stadt im Sommer nicht so stark auf“, sagt Susanne Olschansky.  Gemeinsam mit dem städtischen Tiefbau hat der Bauhof mehrere Flächen im Stadtgebiet angepackt. Im Wohngebiet An den Eichen ist ein Kreuzungsbereich entsiegelt worden und in der Langener Straße wurden 15 neue Straßenbäume gepflanzt. Eine nächste Maßnahme ist an der Kreuzung Sudetenstraße/Am Schlichter geplant.