Großbrand in Mainz-Hechtsheim: Löscharbeiten dauern weiter an

Keine Verletzten, aber erheblicher Sachschaden in Mainz Hechtsheim

Im Gewerbegebiet Hechtsheim ist am Abend ein Großbrand in einer Lagerhalle eines Elektrogroßhandels ausgebrochen. Das betroffene Gebäude liegt in der Nikolaus-Kopernikus-Straße, unweit der Autobahnauffahrt. Die Feuerwehr Mainz, Polizei und mehrere Rettungsdienste sind mit einem Großaufgebot vor Ort und rechnen damit, dass die Löscharbeiten die gesamte Nacht andauern werden.

Neben den Mainzer Einsatzkräften sind auch die Feuerwehren aus Ingelheim und Wiesbaden zur Unterstützung angerückt, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass keine Personen verletzt wurden. Die Brandursache ist noch unklar und wird Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen sein, sobald die Löscharbeiten abgeschlossen sind.

Warnmeldung an die Bevölkerung

Die Feuerwehr Mainz hat aufgrund der starken Rauchentwicklung, der durch die umliegenden Stadtteile zieht, eine dringende Warnung herausgegeben. Anwohner der Stadtteile Hechtsheim, Weisenau und Oberstadt werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, bis Entwarnung gegeben werden kann.

Auch der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase ist vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

Wichtig: Im Gegensatz zu einem Medienbericht, bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. Das Feuer konnte gegen 23:40 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Die weiteren Löscharbeiten werden noch mehrere Stunden andauern.

Zwischenbericht der Berufsfeuerwehr Mainz um 00:50 Uhr

Um 21:29 Uhr am Freitagabend (27. September) wurde die Feuerwehr Mainz zu einem Brand in einer Lagerhalle (30m x 40m) in der Nikolaus-Kopernikus-Straße im Hechtsheimer Gewerbegebiet alarmiert. Seitdem ist die Feuerwehr mit 100 Kräften im Einsatz, inklusive der Kräfte verschiedener Freiwilliger Feuerwehren (Bretzenheim, Drais, Ebersheim, Finthen, Hechtsheim, Stadt, Weisenau) die auch durch Wachbesetzungen (FF Mombach, Bretzenheim und Marienborn) auf beiden Wachen den Grundschutz aufrechterhalten.

Beim Eintreffen der Feuerwehr an der Einsatzstelle stand bereits die gesamte Lagerhalle in Flammen, dichter Rauch drang aus der Halle. Seit Mitternacht ist das Feuer unter Kontrolle. Weiterhin kommt es zu einer anhaltend starken Rauchausbreitung. Mittlerweile ist die in Leichtbauweise gebaute Lagerhalle des Elektrogroßhandels komplett in sich zusammengefallen und bildet eine Art Schutzhülle um das Brandgut. Mit schwerem technischen Gerät müssen die Teile nun erst beseitigt werden, um dann das eigentliche Feuer zu löschen. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich bis in die Morgenstunden andauern.

Messfahrzeuge im Einsatz

Erschwert wurden die Löscharbeiten zwischenzeitlich durch einen Flüssiggastank am Einsatzort, aus dem zeitweise Gas ausgetreten ist und der gekühlt werden musste. Eine Explosion des Tanks konnte erfolgreich verhindert werden. Hierbei kamen Wasser und Schaum zum Einsatz.

Messfahrzeuge erkunden die Umgebung und liefern Informationen über die Rauchausbreitung. Auch die Mainzspitze und Teile von Groß-Gerau sind von der entstandenen Geruchsbelästigung betroffen, auch dort werden die Anwohner:innen gebeten, Fenster und Türen bis auf Weiteres geschlossen zu halten. Weiterhin gilt in Hechtsheim, Weisenau, der Oberstadt und der Altstadt: Fenster und Türen geschlossen halten.

Update, 9:30 Uhr:

Der Brand der Lagerhalle ist nach rund 12 Stunden weitestgehend gelöscht. Um an alle Brandstellen in der eingestürzten Halle heranzukommen, mussten zwei Bagger mehrere Stunden lang, Fassaden- und Dachteile abtragen. Seit 9 Uhr ist die Rauchentwicklung so gering, dass die Bevölkerungswarnung zurückgenommen werden konnte.

Die Feuerwehr hatte die Bevölkerungen in Teilen von Mainz und auch Hessen aufgefordert, aufgrund der starken Rauchentwicklung mit Geruchsbelästigung vorsorglich die Fenster zu schließen und Klimaanlagen abzuschalten. Inzwischen kann außerhalb des Gewerbegebiets keine Rauchentwicklung mehr wahrgenommen werden.

Einsatzkräfte konzentrierten sich auf den Schutz der Umgebung

Aufgrund der extremen Hitzestrahlung wurde das ohnehin brennende Gebäude aufgegeben und die Einsatzkräfte auf den Schutz der Umgebung konzentriert. In direkter Nähe befanden sich weitere Lagerhallen sowie ein Flüssiggastank. Auch eine Veranstaltungsstätte befindet sich in direkter Nachbarschaft. Die stattfindende Veranstaltung musste nicht beendet werden, jedoch konnten die Gäste rund zwei Stunden lang den Ort nicht sicher verlassen. Gäste und Veranstalter reagierten gelassen und stellten den Einsatzkräften Getränke sowie das Foyer des Gebäudes zur Verfügung.

Seitens der Feuerwehr wurde Großalarm ausgelöst, sodass fast alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Mainz sowie dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert wurden. Auch die Leitstelle wurde personell verstärkt. In der Anfangsphase wurden etwa 8000 Liter Wasser pro Minute abgegeben, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Für diese enorme Menge Löschwasser wurden einerseits mehrere Kilometer Schlauch zu weiteren Hydrantennetzen gelegt, andererseits wurden weitere Fahrzeuge mit großem Löschwassertank aus Ingelheim und Wiesbaden nachalarmiert.

Zwischenzeitlich stellten die Einsatzkräfte fest, dass aus dem Flüssiggastank Gas ausströmte

Mit einem massiven Löschwasser- und Schaumeinsatz konnte eine Explosion verhindert werden. Einem Feuerwehrmann gelang es, den Tank abzuschiebern, sodass diese Gefahr nach etwa 30 Minuten gebannt war. Was nicht zu verhindern war, waren Explosionen im Innern der Halle. Hier standen verschiedene Gasflaschen, beispielsweise für Schweißgeräte, in den Flammen und explodierten lautstark.

Nachdem der Brand gegen Mitternacht so weit unter Kontrolle war, dass keine weitere Ausbreitung mehr zu befürchten war, galt es, die brennende Halle vollständig zu löschen. Probleme bereitete den Einsatzkräften die Leichtbau- und Stahlbauweise. Alle Wände und das Dach waren nach innen eingestürzt und legten sich über den brennenden Inhalt der Halle, sodass an verschiedenen Stellen kein Herankommen an die Flammen war.

THW unterstützte die Löscharbeiten

Nachgeforderte Kräfte des THW unterstützten mit einem Bagger und für die Bergung ausgebildetes Personal. Die große Menge an Material, das zu entfernen war, machte es nötig, dass die Einsatzleitung noch in der Nacht ein Abrissunternehmen mit einem Abrissbagger zur Unterstützung rufen musste. Während dieser aufwändigen Arbeiten waren weiterhin Einsatzkräfte mit Löscharbeiten von Drehleitern und dem Boden aus beschäftigt. Bis etwa 9 Uhr war noch aus der Ferne die starke Rauchentwicklung zu sehen, die über Mainz bis nach Hessen (Kreis Groß-Gerau sowie Main-Taunus) zog.

Mit Messfahrzeugen und -geräten kontrollierte die Feuerwehr die Zugrichtung der Rauchwolke und prüfte auf messbare Schadstoffe in der Luft. Zum Glück konnte, abgesehen von der Geruchsbelästigung, keine weitere Gefährdung festgestellt werden.

150 Einsatzkräfte vor Ort

Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, THW und Polizei gemeinsam im Einsatz. Noch in der Nacht besuchte Oberbürgermeister Nino Haase die Einsatzstelle, machte sich ein Bild von der Lage und dankte den Einsatzkräften für ihren enormen Einsatz.

Mehrere Straßen voll gesperrt

Durch den Einsatz mussten die Straßen im Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe gesperrt werden. Verletzt wurde zum Glück niemand. Die Brandursache wird von der Polizei ermittelt. Über die Höhe des Sachschadens können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.

Entgegen erster Meldungen stellte sich im Einsatzverlauf heraus, dass die Lagerhalle nicht zu einem Elektrogroßhandel, sondern zu einer Firma für Messebau und Marketingprodukte gehörte, die in der Halle auch Produktionsprozesse durchführt.

Für Paralleleinsätze standen mehrere Freiwillige Feuerwehren auf den Wachen der Berufsfeuerwehr bereit. Hier kam es nur zu einem kleinen und zwei Fehleinsätzen während des Großbrandes. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten vor Ort werden vermutlich noch bis in die frühen Mittagsstunden andauern.

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