Ab Dienstag könnte der Service in Kfz-Werkstätten und Autohäusern in Deutschland eingeschränkt sein. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk, die nach einer ergebnislosen Verhandlungsrunde ohne Angebot der Arbeitgeber nun zu bundesweiten Warnstreiks führen. Die IG Metall ruft dazu auf, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben.
Geringe Wertschätzung und hoher Arbeitsdruck
IG Metall-Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski kritisiert die geringe Wertschätzung und den hohen Arbeitsdruck im Kfz-Handwerk. „Die Wertschätzung ist gering, der Arbeitsdruck im Kfz-Handwerk hoch. Und die Arbeitgeber schauen am Verhandlungstisch bislang tatenlos zu“, so Boguslawski. Sie betont, dass Warnstreiks nun ein notwendiges Mittel seien, um die Arbeitgeber zu einer Reaktion zu bewegen. Andernfalls könnte der Abwanderungsdruck von Fachkräften in der Branche weiter steigen. Eine Befragung der IG Metall unter 12.000 Beschäftigten zeigt, dass 54 Prozent der Befragten eine Flucht von Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Überlastung wahrnehmen.
Warnstreik: Forderungen der IG Metall
Für die Stärkung der Kaufkraft sowie zur Sicherung von Fachkräften fordert die IG Metall eine Erhöhung der Gehälter um 6,5 Prozent für die Beschäftigten in den Kfz-Werkstätten und Autohäusern. Besonders hervorzuheben ist die Forderung nach einer überproportionalen Erhöhung der Vergütung für Auszubildende, die um 170 Euro steigen soll. Zusätzlich erwartet die Gewerkschaft von den Arbeitgebern Lösungen für die besonderen Belastungen der Beschäftigten, insbesondere bei der Arbeitszeitgestaltung. Diese Forderungen kommen vor dem Hintergrund eines boomenden Marktes, insbesondere in den Werkstätten und im Gebrauchtwagenhandel.
Die Bedeutung des Kfz-Handwerks
Im Kfz-Handwerk sind bundesweit insgesamt 430.000 Beschäftigte tätig, von denen 91.000 direkt von einem Tarifvertrag der IG Metall profitieren. Die Tarifverhandlungen werden regional durch die Bezirke der IG Metall geführt. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 9. April in Niedersachsen angesetzt.
Ausblick auf die Verhandlungen
Die kommenden Verhandlungen könnten entscheidend für die Zukunft des Sektors sein. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, könnten die Warnstreiks in den nächsten Wochen noch ausgeweitet werden. Die Gewerkschaft setzt darauf, dass die Arbeitgeber nun endlich an den Verhandlungstisch treten und Lösungen für die Forderungen der Beschäftigten anbieten.