Berichten zufolge gibt es bei der Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof, die aufgrund der Insolvenz notwendig wurde, mehrere Probleme. Eigentlich sollte die Kette mit weniger Filialen wieder auf die Beine kommen, jedoch scheint das Vorhaben nicht reibungslos zu verlaufen.

Es stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht

Derzeit sieht es so aus, dass das Unternehmen nach Abschluss der Sanierung nur noch etwa 80 der aktuell 129 Filialen in ganz Deutschland betreiben wird. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ (LZ) arbeiten der Sanierer Arndt Geiwitz und das Management jedoch nicht zusammen an der Aufgabe, den Konzern sicher in die Zukunft zu führen. Es herrscht Uneinigkeit in zentralen Fragen.

Arndt Geiwitz, der bereits als Insolvenzverwalter bei Schlecker tätig war, hat ein Konzept entwickelt, das die Einführung einer Managementebene von fünf Regionalleitern vorsieht. Diese sollen weitreichende Gestaltungsfreiheiten haben und in den Filialen ihres Gebiets sogar ganze Sortimente wie beispielsweise Haushaltswaren entfernen können.

Geiwitz betonte gegenüber der LZ, dass dies ein wichtiger Bestandteil seines „Horizon“-Konzepts sei. Allerdings haben Insidern zufolge Mitglieder der Geschäftsführung in internen Meetings deutlich gemacht, dass sie mit diesem Aspekt des Konzepts nicht einverstanden seien. Die Regionalleiter sollen auch zukünftig lediglich „Vorschläge machen“ dürfen, während die finalen Entscheidungen weiterhin von der Essener Zentrale getroffen werden sollen.

Manager wollen Posten nicht abgeben

Wie die LZ berichtet, lehnt das Management von Galeria Karstadt Kaufhof eine Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen in die Regionen ab und möchte die verbleibenden Filialen weiterhin zentral von Essen aus leiten. Arndt Geiwitz hingegen ist der Ansicht, dass das Unternehmen mit seinem dezentralen Konzept besser auf den lokalen Wettbewerb ausgerichtet wäre und dadurch Vertriebsleistung und Umsätze gesteigert werden könnten. Für das Management bedeutet dieser Schritt jedoch einen Paradigmenwechsel. Ob die Uneinigkeit das Sanierungskonzept beeinträchtigen wird, ist noch unklar.

Experten sehen bei Galeria Karstadt Kaufhof viele Akteure mit unterschiedlichen Interessen, was zu Meinungsverschiedenheiten führen kann. Die Pläne von Geiwitz genießen nicht immer die volle Unterstützung der Konzernverantwortlichen, berichtet die LZ. Ob die Signa-Gruppe von René Benko in Zukunft stärker ins operative Geschäft in Essen eingreifen wird, ist noch nicht bekannt. Sowohl Signa als auch Galeria Karstadt Kaufhof haben sich auf Anfrage der LZ bisher nicht zu den Vorgängen geäußert.

Artikelempfehlung der Redaktion:

Galeria Karstadt Kaufhof: Standort Mainz auf der Streichliste – Kampf um Arbeitsplätze