Trotz des Insolvenzverfahrens in Eigenregie von Galeria Karstadt Kaufhof bleiben die Zukunftsaussichten für die Beschäftigten ungewiss. In einer Stellungnahme der Geschäftsleitung an die Mitarbeiter wurde erklärt, dass man frühestens im Monat März Einzelheiten bezüglich geplanter Filialschließungen bekannt geben werde.

Nach Informationen von BYC-News soll es aktuell um den Standort in Mainz auch schlecht aussehen. Aus internen Kreisen heißt es: „Wir wissen das der Standort Mainz auf die Streichliste gesetzt wurde, wir hoffen das die Arbeitsplätze bestehen bleiben und eine Wende stattfindet. Eine Entscheidung wird aber erst Ende März erwartet.“. Eine Stellungnahme vom Unternehmen blieb bislang aus, man solle noch etwas Geduld haben.

ver.di fordert Unterstützung

ver.di forderte bereits Anfang Januar die Öffentlichkeit auf, die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK), die aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens große Bedenken hinsichtlich ihrer Zukunft hegen, zu unterstützen. Um ihre Solidarität mit den betroffenen Mitarbeiter zu zeigen, riefen der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke und das ver.di-Vorstandsmitglied für den Handel, Stefanie Nutzenberger, dazu auf, möglichst viele Unterschriften zu sammeln. Dies sollte ein deutliches Zeichen für ihre Unterstützung und ihr Mitgefühl sein.

Sie kritisierten, dass das Management angedrohte Filialschließungen eine Kapitulation darstellen würde, deren Folgen erneut die Beschäftigten ausbaden müssten, obwohl sie in der Vergangenheit bereits Einkommensverluste hinnehmen mussten, um das Unternehmen zu retten. Deshalb forderten sie den GKK-Eigentümer, den österreichischen Immobilieninvestor René Benko, auf, die erforderlichen Investitionen zu tätigen.

Erhalt von GKK-Filialen und Arbeitsplätzen

Werneke und Nutzenberger betonten, dass ein weiteres Verschwinden von Warenhäusern aus den Innenstädten auch weitere kleine und mittlere Geschäfte gefährden würde, da Karstadt oder Kaufhof eine wichtige Funktion als Anker und Magnet in den Einkaufsstraßen haben. Deshalb sei es wichtig, für den Erhalt von GKK-Filialen und Arbeitsplätzen einzutreten, um auch ein Stück Kultur und Lebensraum in den Zentren der Städte zu schützen.

Geschlossen werden sollen unter anderem folgende Standorte:

  • Bayreuth
  • Chemnitz
  • Cottbus
  • Göttingen
  • Kiel
  • Landshut
  • Lörrach
  • Lübeck
  • Münster
  • Nürnberg
  • Paderborn
  • Reutlingen
  • Saarbrücken
  • Siegburg
  • Speyer
  • Trier
  • Wiesbaden

Hingegen sind laut Bericht folgende Standorte “sicher”:

  • Aachen
  • Bonn
  • Braunschweig
  • Bremen
  • Dresden
  • Kassel
  • Mannheim
  • Würzburg

Für die knapp 17.400 Angestellten in den 131 Filialen der Warenhauskette gibt es aber wahrscheinlich erst im März absolute Sicherheit, ob ihr Standort von den Schließungen betroffen ist oder nicht.


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