Verdi Streik
Verdi Streik

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für Freitag, den 17. Februar, zu einem ganztägigen Streik an Flughäfen aufgerufen. Der Arbeitsausstand beginnt in den frühen Morgenstunden und endet in der Nacht von Freitag auf Samstag. Die Ursache für den Streik liegt zum einen in den Verhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, zum anderen in örtlichen Verhandlungen für Bodenverkehrsdienste sowie bundesweiten Verhandlungen für Beschäftigte der Luftsicherheit. Gegenwärtig werden Tarifverhandlungen für alle drei Beschäftigtengruppen geführt. Von den Streiks betroffen sind die Flughäfen Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen.

„Bei den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste herrscht nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel“

„Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen keine Ergebnisse erzielt werden konnten“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Im öffentlichen Dienst stehen wir ohne Angebot vor der zweiten Verhandlungsrunde und fordern mit den Beschäftigten, dass die Arbeitgeber am 22. und 23. Februar ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Bei den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste herrscht nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel – das haben die Reisenden im letzten Sommer deutlich gespürt. Um diese Situation zu ändern, muss für sie eine attraktive Lohnerhöhung erfolgen. Und die Beschäftigten der Luftsicherheit haben Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen. Dieser berechtigten Forderung haben sich die Arbeitgeber bislang verwehrt. Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise treiben die meisten Beschäftigten in eine unsichere Situation. Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das müssen die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Beschäftigten honorieren und sie von dem immensen finanziellen Druck entlasten.“

Der angekündigte Streik wird sich voraussichtlich vor allem auf den innerdeutschen Flugverkehr auswirken

Es ist mit starken Beeinträchtigungen wie Verspätungen, Ausfällen und einer teilweisen Erliegen des Luftverkehrs zu rechnen. In diesem Zusammenhang bat Behle um Verständnis der Fluggäste, die leider von dem Streik betroffen sein werden. Um den Passagieren Entlastung zu bieten, hat ver.di den Streik frühzeitig am heutigen Mittwochmorgen, dem 15. Februar 2023, angekündigt, sodass viele Reisende auf alternative Transportmöglichkeiten zurückgreifen können.

Des Weiteren wies die stellvertretende ver.di-Vorsitzende darauf hin, dass Hilfslieferungen in die Türkei und nach Syrien vom Streik ausgenommen seien, – ver.di werde den Arbeitgebern Notdienstvereinbarungen anbieten. Viele Hilfslieferungen würden zudem über das Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz erfolgen. Dazu werde vor allem der Flughafen Hahn genutzt, der nicht vom Streik betroffen sei.