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Zehn Tage nach dem Verschwinden des achtjährigen Fabian herrschen in der Stadt südlich von Rostock Trauer und Ungewissheit. Noch immer ist unklar, wer den Jungen Fabian (8) getötet hat. Bei einem Familiengottesdienst gedachten rund 100 Menschen des Kindes, dessen Leiche am vergangenen Dienstag (14. Oktober 2025) in der Nähe von Güstrow gefunden worden war. Nach Angaben der Ermittler wies der Körper Spuren von Gewalt auf.

Anteilnahme und Sorge in der Stadt

Die Stimmung in Güstrow sei weiterhin angespannt, sagte Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. Viele Menschen hofften auf schnelle Ermittlungserfolge, um Klarheit über die Hintergründe zu gewinnen – und darüber, ob eine Gefahr für andere Kinder bestehe. „Manche Eltern sagen, sie lassen ihre Kinder derzeit nicht mehr allein aus dem Haus“, so Zimmermann.

Ermittlungen ohne Durchbruch

Polizei und Staatsanwaltschaft setzten ihre Arbeit auch am Wochenende fort. Jeder neue Ermittlungsschritt führe zu weiteren Ansätzen, die geprüft würden, teilte die Staatsanwaltschaft Rostock mit. Hinweise aus der Bevölkerung würden fortlaufend ausgewertet. Eine Festnahme oder Verdächtige gebe es bislang nicht, so eine Sprecherin am Sonntag.

Gedenken in Kirche und Vereinen

Vor der Güstrower Pfarrkirche haben Bürger Kerzen, Blumen und Plüschtiere niedergelegt. „Wir erinnern uns daran, dass wir in der Dunkelheit der Trauer nicht allein sind“, sagte Vikar Trabe während des Gottesdienstes. „Gemeinschaft trägt uns, wenn Sorgen unerträglich werden, und das Licht ist stärker als Angst.“ Ein Termin für die Beisetzung steht nach Angaben des Bürgermeisters noch nicht fest.

Auch im Sportverein ETSV Güstrow, in dem Fabian Fußball spielte, ist die Trauer groß. „Fabian war ruhig und schüchtern, aber sobald er den Ball am Fuß hatte, hat er gestrahlt“, erinnerte sich der stellvertretende Vorsitzende Jan Boralewski. Zum Gedenken ließen die Kinder des Vereins am Freitag bunte Luftballons in den Himmel steigen.

Schweigeminute im Ostseestadion

Auch der FC Hansa Rostock gedachte des getöteten Jungen. Vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen Wehen Wiesbaden hielten Spieler und Fans am Samstag eine Schweigeminute ab. Auf der Tribüne war ein Transparent zu sehen: „MV trauert – Ruhe in Frieden, kleiner Fabian.“

Der Fall

Fabian war am 10. Oktober verschwunden. Seine Mutter meldete ihn am Abend als vermisst, woraufhin eine großangelegte Suche mit Hubschraubern, Booten und Spürhunden begann. Fünf Tage später wurde die Leiche des Jungen in der Nähe des Wohnorts seines Vaters entdeckt. Eine Spaziergängerin hatte die Polizei informiert, nachdem ihr Hund angeschlagen hatte. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an. Das Obduktionsergebnis von Fabian zeigte, dass es sich um Fremdverschulden handelte.