Polo Motorrad erneut insolvent

700 Arbeitsplätze und 90 Filialen auf dem Spiel

Insolvenz Bodenheim
Insolvenz

Am 18. November 2025 hat die Polo Motorrad & Sportswear GmbH beim Amtsgericht Mönchengladbach einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Damit möchte das bekannte Motorradzubehör-Unternehmen eine geordnete Sanierung unter dem Schutz des Insolvenzrechts realisieren.

Löhne bis Januar gesichert

Trotz der schwierigen Lage plant Polo, den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortzuführen. In allen rund 90 Filialen in Deutschland soll der Betrieb regulär weiterlaufen, und die Gehälter der etwa 700 Beschäftigten sind bis einschließlich Januar 2026 über das Insolvenzgeld abgesichert.

Ursachen für die Krise

Laut Unternehmensführung ist der aktuelle Insolvenzantrag vor allem auf eine angespannte gesamtwirtschaftliche Lage zurückzuführen. Kunden zeigen eine Kaufzurückhaltung, und der stationäre Motorradhandel steht unter starkem Druck durch steigende Betriebskosten und zunehmende Konkurrenz aus dem Onlinehandel.

Auslandsfilialen vorerst verschont

Interessanterweise betrifft das Insolvenzverfahren zunächst nur die deutschen Gesellschaften. Die Polo-Standorte in Österreich und der Schweiz sollen laut Unternehmen nicht Teil des aktuellen Verfahrens sein.

Wiederholung nach früherer Pleite bei Polo

Dies ist nicht die erste Insolvenz von Polo: Bereits 2011/2012 musste das Unternehmen ein Verfahren durchlaufen, konnte sich damals aber mit Unterstützung von Investoren wie Paragon Partners und Equistone neu aufstellen.

Sanierungsplan mit Hoffnungen auf Zukunft

Als Maßnahme zur Rettung setzt Polo auf die Insolvenz in Eigenverwaltung und will so langfristig entschulden und unabhängiger werden. Rechtsanwalt Prof. Dr. Volker Römermann begleitet den Sanierungsprozess.

Ein Warnsignal für den Motorradhandel

Die Krise bei Polo erscheint auch als Symptom für tiefere Probleme im Motorrad-Zubehörmarkt. Sinkende Neuzulassungen bei Motorrädern und ein sich veränderndes Kaufverhalten setzen viele Händler zunehmend unter Druck.

Wie geht es weiter?

Polo Motorrad, ein etablierter Name im deutschen Motorradzubehörhandel, steht vor einer existenziellen Herausforderung. Mit dem Insolvenzantrag in Eigenverwaltung versucht das Unternehmen, sich neu aufzustellen – aber der Erfolg hängt stark davon ab, ob ein tragfähiges Sanierungskonzept gelingt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein.

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