Das iranische Parlament hat am Montag für die Sperrung der Straße von Hormus gestimmt, sollte der Oberste Nationale Sicherheitsrat die Maßnahme billigen. Hintergrund sind jüngste US-Angriffe auf iranische Atomanlagen, die die Spannungen im Persischen Golf erneut massiv verschärfen. Der staatliche iranische Sender Press TV bestätigte den Parlamentsbeschluss und sprach von einer „entschlossenen Antwort“ auf die amerikanischen Militäraktionen.

Was ist die Straße von Hormus?

Die Straße von Hormus ist eine rund 50 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und damit dem Arabischen Meer verbindet. Sie gilt als eine der wichtigsten maritimen Handelsrouten weltweit. Besonders für die globale Energieversorgung hat sie herausragende Bedeutung: Etwa ein Fünftel des weltweiten Ölverbrauchs wird täglich durch diese Wasserstraße transportiert. Neben Rohöl passieren auch große Mengen verflüssigtes Erdgas (LNG) und andere Energieträger die Meerenge.

Wirtschaftliche Bedeutung einer Sperrung

Eine Sperrung der Straße von Hormus hätte weitreichende wirtschaftliche Folgen. Länder wie Saudi-Arabien, Irak, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar verschiffen einen Großteil ihrer Ölexporte über diese Route. Eine Unterbrechung des Transports würde die globalen Energiemärkte empfindlich treffen – die Ölpreise könnten sprunghaft steigen, Lieferketten würden unterbrochen, und insbesondere rohstoffabhängige Volkswirtschaften stünden unter Druck.

Internationale Beobachter warnen zudem vor einer möglichen Eskalation in der Region, da westliche Staaten wie die USA ihre militärische Präsenz im Persischen Golf traditionell mit der Sicherung der Seewege begründen. Sollte es zu einer tatsächlichen Blockade kommen, wäre ein militärischer Konflikt nicht ausgeschlossen.

Reaktionen und Ausblick

Die Entscheidung des iranischen Parlaments wird international mit Sorge betrachtet. Vertreter der EU und der Vereinten Nationen riefen beide Seiten zur Deeskalation auf. Auch auf den internationalen Finanzmärkten war bereits kurz nach Bekanntwerden der Nachricht ein deutlicher Anstieg der Ölpreise zu verzeichnen.

Ob der Oberste Nationale Sicherheitsrat der Maßnahme zustimmt, ist derzeit noch offen. Klar ist jedoch: Die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer Brennpunkt mit direkter Wirkung auf die Weltwirtschaft.

Die Folgen für Urlauber

Eine Sperrung der Straße von Hormus hätte nicht nur Auswirkungen auf den Schiffsverkehr, sondern könnte auch den Luftverkehr beeinträchtigen – insbesondere im Nahen und Mittleren Osten. Hier sind die möglichen Folgen für Flugreisen:

1. Umleitungen und längere Flugrouten

Viele internationale Flugrouten zwischen Europa, Asien und Afrika verlaufen über den Nahen Osten – also auch über oder nahe dem Luftraum rund um den Persischen Golf, inklusive Iran, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Wenn es zu einer militärischen Eskalation oder Sicherheitswarnungen kommt, könnten Airlines gezwungen sein, den dortigen Luftraum sowie angrenzende Gebiete zu meiden. Das würde längere Flugzeiten und höhere Treibstoffkosten bedeuten – besonders auf Strecken zwischen Europa und Südostasien.

2. Höhere Ticketpreise und Verspätungen

  • Höhere Betriebskosten (durch Umwege und mehr Treibstoffverbrauch) könnten sich auf Flugpreise auswirken.

  • Es kann zu Verspätungen oder Flugausfällen kommen, wenn bestimmte Lufträume kurzfristig gesperrt werden.

3. Sicherheitsrisiken und Flugverbote

In Krisenregionen kann es von Seiten internationaler Behörden wie der EU-Flugsicherheitsagentur (EASA) oder der US-Luftfahrtbehörde (FAA) zu Warnungen oder Verboten für Überflüge kommen – wie etwa schon 2020 nach dem Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine über Teheran.