Polizei Symbolbild | shutterstock 1873476766
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Am Abend des 20. Dezember ereignete sich auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein schwerer Anschlag. Ein Mann raste mit einem Leihwagen in eine Menschenmenge und tötete mindestens zwei Menschen, darunter ein Kleinkind. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt, 15 davon schwer.

Täter aus Saudi-Arabien identifiziert

Sachstand 21.12.24 – 2:50 Uhr

: Der mutmaßliche Täter ist ein 50-jähriger Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Saudi-Arabien. Seit 2006 lebt er in Deutschland und besitzt eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Laut ersten Ermittlungen arbeitete er als Arzt im Maßregelvollzug Bernburg, einer Einrichtung zur Behandlung suchtkranker Straftäter. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärte, es handele sich um einen Einzeltäter. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht mehr, da der Mann festgenommen wurde.

Politische und persönliche Hintergründe

Bei x.com teilte der Attentäter seine Ansichten mit

Der Täter, Taleb Al Abdulmohsen, machte in der Vergangenheit mit wirren Aussagen und extremen Positionen auf sich aufmerksam. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) bezeichnete er sich als Islamkritiker und Atheist. Er behauptete, in Deutschland verfolgt zu werden, und äußerte mehrfach Gewaltandrohungen. In einem mittlerweile gelöschten Beitrag kündigte er an, Deutschland werde „einen riesigen Preis zahlen müssen“.

Al Abdulmohsen warb außerdem offen für die AfD und beschuldigte deutsche Behörden, den Islamismus zu fördern. In einem Interview aus dem Jahr 2019 bezeichnete er sich selbst als „aggressivsten Kritiker des Islams in der Geschichte“.

Ermittlungen laufen

Die Behörden prüfen derzeit die Hintergründe der Tat und das Motiv des Täters. Auch sein psychischer Zustand ist Gegenstand der Ermittlungen. In sozialen Medien kursieren Hinweise, dass der Mann sich in den letzten Monaten zunehmend radikalisiert haben könnte. Eine Nutzerin, die auffällige Beiträge von Al Abdulmohsen gemeldet hatte, sprach von „eindeutigen Anzeichen“ für eine geplante Gewalttat.

Reaktionen und Konsequenzen

Ministerpräsident Haseloff sprach von einer „Katastrophe für Magdeburg und für ganz Deutschland“. Der Vorfall wirft Fragen über die Überwachung von Personen auf, die online Gewalt androhen. Erste Stimmen aus der Politik fordern schärfere Maßnahmen zur Prävention solcher Taten. Die Ermittlungen dauern an, und es ist mit weiteren Informationen in den kommenden Tagen zu rechnen.