Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Red Bull und LVMH-Chef Bernard Arnault planen den französischen Fußballklub Paris FC zu übernehmen und ihn in die Riege der europäischen Top-Teams zu führen. Doch die Ambitionen des Getränkekonzerns im Fußball enden nicht dort. Kurz nach dieser Ankündigung wurde enthüllt, dass Jürgen Klopp, einer der erfolgreichsten Fußballtrainer der letzten Jahrzehnte, ab Januar als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull tätig sein wird. Nun hat sich Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff im Interview mit BILD Sport ausführlich zu den Hintergründen des Deals geäußert. Dabei überraschte er mit der Aussage, dass die Verhandlungen mit Klopp zu den unkompliziertesten gehörten, die er je erlebt habe.
„Es ging nicht ums Geld“
„Wir haben über das Finanzielle vielleicht 20 Sekunden gesprochen“, erzählt Mintzlaff. Stattdessen sei es die Begeisterung Klopps für die Aufgabe gewesen, die den Deal so einfach machte. „Jürgen hat von Anfang an gesagt, dass er richtig Bock auf diese Herausforderung hat. Das war der entscheidende Punkt.“ Mintzlaff enthüllt, dass die Zusammenarbeit mit Klopp kein spontaner Entschluss war, sondern ein langfristiger Prozess. „Die erste Idee einer Zusammenarbeit liegt mehr als zwei Jahre zurück. Damals habe ich Jürgen zum ersten Mal darauf angesprochen. Er hat mir gesagt, wie beeindruckt er von unseren Fußballaktivitäten ist.“ Klopp habe dabei Red Bulls Philosophie und die gezielte Entwicklung von Talenten besonders gelobt.
Ein hartnäckiger Plan
Trotz der anfänglichen Begeisterung Klopps, sei der Weg bis zum finalen Vertrag nicht ohne Rückschläge gewesen. Mintzlaff erinnert sich: „Als Jürgen seinen Vertrag in Liverpool verlängert hat, war das für uns natürlich ein Dämpfer. Aber ich habe nicht aufgegeben und ihn immer wieder kontaktiert.“ Die entscheidende Wende kam, als Klopp seine Zeit in England nach acht erfolgreichen Jahren beendete. Nur wenige Monate nach seinem Abschied von Liverpool trafen sich Mintzlaff und Klopp in dessen Haus zu einem persönlichen Gespräch. Dort habe Mintzlaff erneut seine Vision präsentiert. „Nach meinem Pitch hat Jürgen nur gesagt: ‚Alles klar, machen wir.‘ Das war ein Gänsehaut-Moment“, berichtet Mintzlaff.
Neue Herausforderungen für Klopp
Mit seinem neuen Titel „Head of Global Soccer“ übernimmt Klopp eine Rolle, die weit über die klassische Trainerarbeit hinausgeht. Er soll Red Bulls weltweites Fußballnetzwerk strategisch weiterentwickeln und Talente aus den verschiedenen Klubs – von RB Leipzig über Red Bull Salzburg bis hin zum aufstrebenden Paris FC – fördern. Für Red Bull markiert der Deal mit Klopp einen weiteren Meilenstein in ihrer Fußballstrategie, die sich zunehmend globalisiert. Und für Klopp? „Es ist eine spannende Herausforderung“, so der 56-Jährige selbst. „Ich freue mich darauf, den Fußball auf eine ganz neue Art mitgestalten zu können.“ Die Sportwelt blickt nun gespannt auf die nächsten Schritte dieses außergewöhnlichen Projekts – und darauf, wie Klopp und Red Bull den globalen Fußball verändern werden.