Erster Kreisbeigeordneter Steffen Wolf (links) stellt Hans-Peter Haas als Geschäftsführer der Kreiswohnungsbaugesellschaft vor. Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen /Bardo Faust
Erster Kreisbeigeordneter Steffen Wolf (links) stellt Hans-Peter Haas als Geschäftsführer der Kreiswohnungsbaugesellschaft vor. Foto: Kreisverwaltung/Bardo Faust

Die Kreiswohnungsbaugesellschaft (KWBG) des Landkreises Mainz-Bingen hat eine neue Führung: Seit Januar 2025 leitet Hans-Peter Haas die 100-prozentige Tochtergesellschaft des Kreises. Die Gesellschafterversammlung wählte den 56-Jährigen bereits im Dezember 2024 als Nachfolger von Gerhard Kopf, der die KWBG interimistisch nach dem Ausscheiden von Roman Becker geführt hatte.

Starke Führung für bezahlbaren Wohnraum im Landkreis Mainz-Bingen

Mit der Ernennung von Hans-Peter Haas ist die KWBG wieder in festen Händen. „Ich bin froh, dass wir nun eine stabile Struktur haben, mit der die KWBG beruhigt in die Zukunft gehen kann“, betonte Steffen Wolf, der als Erster Kreisbeigeordneter den Vorsitz der Gesellschafterversammlung innehat.
Wolf hob die strategische Bedeutung der Personalentscheidung hervor: „Das Thema Wohnen ist in unserer Region zentral geworden. Im Rhein-Main-Gebiet sind Wohnungen knapp und teuer – bezahlbarer Wohnraum ist wichtiger denn je.“

Hans-Peter Haas bringt umfassende Verwaltungserfahrung mit: Seit 1991 ist er bei der Kreisverwaltung Mainz-Bingen tätig und leitet seit 15 Jahren die Abteilung für Schulen und Gebäudemanagement. Zu seinen Erfolgen zählen zahlreiche Bauprojekte, darunter der Neubau von Schulen und das neue Dienstgebäude des Kreises – alle pünktlich und im Kostenrahmen fertiggestellt.

Verwaltungsprofi mit Erfahrung im Bauwesen

Neben seiner beruflichen Laufbahn ist Haas seit 2009 ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Pfaffen-Schwabenheim. „Er kennt sowohl die Verwaltung als auch die Herausforderungen der Kommunen aus erster Hand“, betonte Steffen Wolf.

Um seine neue Aufgabe als Geschäftsführer der KWBG optimal wahrzunehmen, hat Haas seine Tätigkeit bei der Kreisverwaltung um 30 Prozent reduziert. Unterstützung erhält er von einem kleinen, eingespielten Team: Neben dem Geschäftsführer arbeiten bei der KWBG eine Planerin und eine Wohnraumverwalterin. Bei steigendem Projektvolumen ist ein Ausbau des Personals geplant.

„Wir sind überzeugt vom Erfolg der KWBG“, sagte Haas. „Jede Gemeinde, die bezahlbaren Wohnraum schaffen möchte, ist bei uns willkommen. Auch bei Projekten, die auf den ersten Blick schwierig erscheinen, stehen wir beratend zur Seite.“

KWBG: Wohnraumoffensive für Mainz-Bingen

Die Kreiswohnungsbaugesellschaft Mainz-Bingen wurde 2021 gegründet, um mehr bezahlbaren Wohnraum im Landkreis zu schaffen. Durch steigende Baukosten, höhere Zinsen und veränderte Förderbedingungen der Investitions- und Strukturbank verzögerten sich einige Projekte. Mit bevorstehenden Förderzusagen können nun jedoch mehrere Bauvorhaben starten.

Eine Auflistung:

  • In Nieder-Olm wurden 25 Wohnungen auf dem ehemaligen Raiffeisengelände von einem Bauträger gekauft. Ende September 2025 ist Übergabe, die Vermietung startet ab Oktober 2025.
  • In Gau-Algesheim werden bis zu 10 Wohnungen errichtet. Das Grundstück liegt „Am Birnbaum 4“. Das ausführende Unternehmen steht bereits fest. Nach Bewilligung durch die ISB könnte es sofort losgehen.
  • Ebenfalls wird das Wasser- und Schifffahrtsamt in Bingen in 13 bezahlbare Wohnungen umgewandelt. Die Ausschreibung ist fertiggestellt und wird in Kürze auf den Markt kommen. Auch sind die Planungen für das ehemalige VOG-Gelände in Bingen-Büdesheim so weit gediehen, dass in Kürze der Bauantrag eingereicht werden kann. Hier geht es um 24 Wohnungen, die die KWBG für die EGB der Stadt Bingen baut.
  • In Ober-Olm stehen insgesamt drei Projekte an, wobei die Obergasse 13 mit geplanten acht Wohnungen die höchste Priorität besitzt. Hier soll es zeitnah zu Auftragsvergaben und Baubeginn kommen. Weitere Projekte sind in Bahnhofstraße sowie Draiser Straße vorgesehen. Konkrete Planungen hierzu gibt es noch nicht.
  • Auch in Bodenheim sind drei Projekte geplant. Bei dem Projekt im Eichweg-Nord über einem Getränkemarkt sollen 20 Wohnungen von einem Bauträger erworben werden. Zudem ist ein Projekt in der Untergasse mit sechs Wohnungen und eins in der Maria-Oberndorf-Straße geplant. Für die Wohnungen über dem Getränkemarkt ist Bauantrag eingereicht. Für die Untergasse liegen Planungen vor und zur Maria-Oberndorf-Straße sind noch Entscheidungen zu treffen.
  • In Hahnheim steht die Realisierung von 14 Wohnungen und einer Kindertagesstätte an. Die hierfür notwendige Änderung des Bebauungsplans wird derzeit vorbereitet. Auch in Schwabenheim ist ein Projekt geplant; hierzu laufen noch Gespräche.

Das Verfahren:

Wichtig ist der Schulterschluss und die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen. Nachdem eine Kommune mit einer Projektidee bei der KWBG angeklopft hat, wird diese auf ihre Machbarkeit geprüft. Wird sie realisiert, gründen die Kreiswohnungsbaugesellschaft und die Kommune eine eigene Gesellschaft – nur für dieses eine Projekt. Die Kommune bringt als Einlage in diese Gesellschaft das Grundstück und hält 51 Prozent der Anteile sowie das Eigentum an dem entstehenden Gebäude. Finanziert werden die Projekte über den Kapitalmarkt, eingerechnet werden hierbei anteilig die Kosten für die Dienstleistungen und das Personal der KWBG, die sich auf diesem Wege finanziert.

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