Die Gastronomie in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz steht vor einer herausfordernden Zeit: Wie in vielen anderen Teilen Deutschlands kämpfen Restaurants, Cafés und Bars in Mainz ums Überleben. Eine Insolvenzwelle droht, getrieben durch steigende Kosten, Personalmangel und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie.
Während Mainz als beliebte Universitäts- und Touristenstadt vor der Pandemie eine lebendige und vielfältige Gastronomieszene zu bieten hatte, stehen viele Betriebe nun mit dem Rücken zur Wand. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Rheinland-Pfalz warnt, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation zahlreiche Betriebe in der Stadt an den Rand des Ruins treiben könnte.
Steigende Kosten belasten Betriebe
Ein wesentlicher Grund für die bedrohliche Lage sind die enorm gestiegenen Betriebskosten. Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel belasten die Mainzer Gastronomen schwer. Die Energiepreise sind gestiegen. Für Restaurants bedeutet das, dass die Heizung, Kühlgeräte und die Küche weiterhin betrieben werden müssen, aber die Kosten dafür kaum noch tragbar sind.
Auch die Preise für Lebensmittel sind in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Die Folge: Viele Betriebe sehen sich gezwungen, ihre Speisekarten anzupassen und die Preise zu erhöhen – ein Schritt, der bei den Kunden jedoch auf wenig Gegenliebe stößt. Die Gäste spüren selbst die Inflation und überlegen sich zweimal, ob sie auswärts essen gehen.
Personalmangel als weiteres Problem
Ein weiterer Faktor, der die Gastronomiebetriebe in Mainz zusätzlich unter Druck setzt, ist der akute Personalmangel. Während der Pandemie haben viele Mitarbeiter die Branche verlassen, und die Lücke konnte bislang nicht wieder geschlossen werden. Es ist fast unmöglich, qualifiziertes Personal zu finden. Viele ehemalige Kellner oder Köche haben sich umorientiert und kommen nicht zurück.
Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, müssen Gastronomen höhere Löhne zahlen, was die ohnehin angespannte Kostensituation weiter verschärft.
Pandemie und Inflation hinterlassen Spuren
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind in der Mainzer Gastronomieszene ebenfalls noch deutlich spürbar. Viele Betriebe haben während der Lockdowns hohe Schulden angehäuft und kämpfen seitdem mit rückläufigen Umsätzen. Die Inflation und die damit verbundene Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten verschärfen die Situation zusätzlich. Die Menschen haben weniger Geld in der Tasche und geben das spürbar auch in der Gastronomie aus.
Viele Gastronomen in Mainz versuchen, mit kreativen Angeboten und neuen Konzepten gegen die Krise anzukämpfen, doch nicht jedem gelingt dies. Die Insolvenzmeldungen nehmen bereits zu, und Branchenexperten befürchten, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten noch verstärken wird. In den letzten Monaten meldeten bereits mehrere Gastronomen in der Landeshauptstadt Mainz die Insolvenz an.
Weihnachtsgeschäft Prognose
Ebenfalls prognostizieren Wirtschaftsexperten, dass das Weihnachtsgeschäft 2024 erhebliche Einbußen mit sich bringen wird. Immer mehr Unternehmen setzen verstärkt auf interne Veranstaltungen, um Kosten einzusparen, und verzichten daher auf den Gang zu einem Gastronomiebetrieb. Für viele Firmen erscheint es in Zeiten steigender Preise nicht mehr sinnvoll, Weihnachtsfeiern oder andere Events extern auszurichten. Diese Entwicklung trifft die Gastronomie besonders hart, da gerade das Weihnachtsgeschäft traditionell eine wichtige Einnahmequelle für viele Betriebe darstellt. Die Konsequenzen dieser Sparmaßnahmen könnten den Druck auf die Branche weiter erhöhen.