Die Augustinerstraße 22, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, sorgt seit mehr als einem Jahrzehnt für Diskussionen in der Mainzer Altstadt. Der langjährige Leerstand und der fortschreitende Verfall des historischen Baus haben nicht nur das Stadtbild beeinträchtigt, sondern auch bei Anwohnern und Geschäftsinhabern für Unmut gesorgt. Nun gibt es endlich Hoffnung auf eine baldige Sanierung.

Oberbürgermeister Nino Haase verkündete jüngst eine entscheidende Entwicklung: „An der Dauerbaustelle Augustinerstraße 22 geht es endlich voran. Das Haus befindet sich in Privatbesitz, doch das Bauamt der Stadt Mainz hat in den letzten 18 Monaten mit meiner vollen Rückendeckung alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft, um nun die Instandsetzung der Fassade des Kulturdenkmals zu veranlassen. Diese Maßnahmen, die der Eigentümer 12 Jahre lang versäumt hat, sind ein wichtiger Schritt, um das historische Erbe zu bewahren und die Attraktivität der Augustinerstraße wiederherzustellen.“

Verwaltung setzt Zwangsmaßnahmen durch

Da das Gebäude in Privatbesitz ist, konnte die Stadtverwaltung lange Zeit nur begrenzten Einfluss auf den Zustand des Bauwerks nehmen. Bereits 2016 forderte der Ortsbeirat Altstadt verstärkte Zwangsmaßnahmen, nachdem der Eigentümer trotz mehrfacher Aufforderungen keine angemessenen Sanierungsmaßnahmen eingeleitet hatte. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben musste jedoch zunächst das mildeste und zugleich geeignete Zwangsmittel gewählt werden. Erst Ende 2019 konnte die Verwaltung eine erste Ersatzvornahme durchführen.

Nun schreitet das Bauamt, das als untere Denkmalschutz- und Bauaufsichtsbehörde agiert, weiter voran: Die Aufstellung der erforderlichen statischen Nachweise wird einige Wochen in Anspruch nehmen, bevor ein beauftragter Zimmereibetrieb mit den Fassadenarbeiten beginnt. Nach Abschluss der Sanierung soll auch das langjährige Baugerüst entfernt werden, das derzeit das Bild der historischen Straße stört.

Historische Altstadt soll wieder erstrahlen

Oberbürgermeister Haase zeigte sich erleichtert über die neuen Entwicklungen: „Solche angeordneten Ersatzvornahmen sind mit hohen rechtlichen Hürden verbunden. Dem Bauamt danke ich für sein konsequentes Handeln und freue mich, dass wir dieses unsägliche Kapitel nun absehbar beenden können. Unsere Augustinerstraße wird an dieser Stelle bald wieder in vollem Glanz erstrahlen.“

Mit der nun eingeleiteten Maßnahme wird ein bedeutender Schritt zur Wiederherstellung des historischen Stadtbildes gemacht. Während die Fassade des Gebäudes bald instand gesetzt wird, bleibt abzuwarten, ob der Eigentümer weitere Sanierungen in Angriff nimmt oder ob erneut städtische Eingriffe erforderlich werden.