Nachrichten Mainz: Am Runden Tisch zur Situation im Umfeld der Mainzer Christuskirche trafen sich Ordnungsdezernentin Manuela Matz, Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Ordnungsamt, Polizei, Sozialbereich sowie betroffene Anwohnerinnen und Anwohner. Auch die Ortsvorsteher Dr. Brian Huck (Altstadt) und Christoph Hand (Neustadt) nahmen teil. Ziel war es, die aktuellen Probleme offen anzusprechen, über bereits eingeleitete Maßnahmen zu berichten und gemeinsam neue Lösungsansätze zu entwickeln.
Klare Schilderungen der Anwohner
Die Anwohner berichteten, dass sich seit einiger Zeit täglich ab etwa 11 Uhr Gruppen im Bereich der Kirche aufhielten. Diese fielen durch Lärm, Ruhestörungen, Alkohol- und Drogenkonsum sowie teils aggressives Verhalten auf. Besonders in den vergangenen Monaten habe sich die Lage verschärft – auch mit Blick auf die nahegelegenen Schulen. Zugleich bestätigten die Anwesenden, dass Polizei und Ordnungsamt regelmäßig vor Ort seien und eingriffen.
Rechtliche Grenzen für Behörden
Polizei, Ordnungsamt und Sozialbereich betonten, dass sie die Sorgen der Bevölkerung ernst nähmen und die Örtlichkeit im Blick hätten. Kontrollen fänden häufig statt, Platzverweise und Aufenthaltsverbote würden regelmäßig ausgesprochen. Dennoch seien die Möglichkeiten begrenzt: Ein generelles Aufenthalts- oder Alkoholverbot könne in Rheinland-Pfalz rechtlich nicht verhängt werden. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn den Kommunen hier dieselben Möglichkeiten wie in anderen Bundesländern eingeräumt würden“, erklärte Matz.
Vorschläge für mehr Sicherheit und Ordnung
In der Diskussion herrschte Einigkeit, dass verstärkter Einsatz von Sozialarbeiterinnen, Streetworkern und ein mögliches Verbot von Musikboxen hilfreich sein könnten. Matz kündigte an, Letzteres verwaltungsintern zu prüfen. Auch sollen die Kontrollen vor Ort konsequent fortgesetzt werden. Die Behörden appellierten an die Anwohner, Vorfälle umgehend zu melden und Verstöße anzuzeigen, um wiederholtes Fehlverhalten gezielt sanktionieren zu können.
Ausblick
Zum Abschluss dankte Ordnungsdezernentin Matz allen Beteiligten für den sachlichen und lösungsorientierten Dialog. In rund sechs Monaten will man erneut zusammenkommen, um die Lage zu bewerten und weitere Schritte zu planen. „Wir alle wollen die Situation rund um die Christuskirche verbessern – daran werden wir in den kommenden Wochen und Monaten arbeiten“, so Matz.
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