Polizei Mainz

Polizei Mainz – In der Nacht auf Sonntag kam es gegen 01:30 Uhr zu einer heftigen Auseinandersetzung auf dem Grünstreifen der Kaiserstraße in der Mainzer Neustadt. Mehrere Personen gingen dabei mit Fäusten und Glasflaschen aufeinander los. Zeugen alarmierten umgehend die Polizei, die kurz darauf am Einsatzort eintraf.

Einsatzverlauf nach Angaben der Polizei Mainz

Vor Ort fanden die Beamtinnen und Beamten eine fünfköpfige Gruppe vor, die sich in einer gewaltsamen Auseinandersetzung befand. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, sprachen die Einsatzkräfte zunächst eine Warnung zum Einsatz von Pfefferspray aus. Als die Beteiligten der Aufforderung zum Unterlassen nicht nachkamen, sah sich die Polizei gezwungen, das Reizmittel einzusetzen. Erst dadurch konnten die Angreifer zu Boden gebracht und fixiert werden.

Während der Eskalation flüchteten zwei weitere Personen in Richtung Mainzer Hauptbahnhof. Sie wurden im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung gestellt.

Insgesamt wurden vier Menschen bei der Schlägerei verletzt, eine Person musste zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden. Zwei Beteiligte, die sich dem polizeilichen Platzverweis widersetzten, wurden in Gewahrsam genommen.

Gegen alle Beteiligten wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Die Polizei prüft derzeit auch den Hergang der Auseinandersetzung und den Hintergrund des Streits.

Zeugen, die Hinweise zum Vorfall geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei Mainz zu melden.

Was ist Pfefferspray?

Pfefferspray ist ein Reizstoff, der vor allem von Polizei- und Sicherheitskräften zur Deeskalation von gefährlichen Situationen eingesetzt wird. Es enthält den natürlichen Wirkstoff Oleoresin Capsicum, der aus Chilischoten gewonnen wird. Beim Kontakt mit Augen, Schleimhäuten und Atemwegen verursacht es sofort starke Reizungen, Brennen, Tränenfluss, Husten und kurzfristige Orientierungslosigkeit. Diese Wirkung tritt innerhalb von Sekunden ein und hält in der Regel 15 bis 45 Minuten an – genug Zeit für Einsatzkräfte, Personen zu fixieren oder die Lage unter Kontrolle zu bringen, ohne schwerwiegende Verletzungen zu verursachen.

Trotz seiner Wirksamkeit gilt Pfefferspray als sogenanntes „mildes Zwangsmittel“ und wird meist als letzte Maßnahme eingesetzt, wenn verbale Aufforderungen und andere Mittel nicht ausreichen. Es dient in erster Linie dem Schutz der Beamtinnen und Beamten sowie unbeteiligter Dritter. Gleichzeitig ist es weniger gefährlich als Schlagstöcke oder körperliche Gewalt. Dennoch darf der Einsatz nur verhältnismäßig erfolgen, da auch Pfefferspray gesundheitliche Risiken birgt – insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen.