Streik Symbolbild

Am Freitag (3. März 2023) wird Deutschland mit erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr konfrontiert sein. Verdi hat zu Warnstreiks aufgerufen, bei denen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in mehreren Bundesländern betroffen sein werden. Diese Streiks werden zeitgleich mit einem globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ am kommenden Freitag stattfinden. (Klimastreik in Mainz am Freitag)

Die stellvertretende Verdi-Chefin Christine Behle gab bekannt:

„Wir wollen den globalen Klimastreiktag mit den 200 Aktionen von ,Fridays for Future‘ kombinieren mit Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr. Eine Verkehrswende wird nicht möglich sein, ohne dass in die Beschäftigten ebenfalls investiert wird.“

In den Verhandlungen für Millionen von Beschäftigten des Bundes und der Kommunen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb eine Einkommenserhöhung von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro pro Monat. In der zweiten Verhandlungsrunde letzte Woche wurde keine Einigung erzielt, und das Angebot der Arbeitgeber wurde als unzureichend zurückgewiesen. Das Angebot umfasst eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Behle kritisierte dies als „Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“.

Begleitet werden die Verhandlungen bereits seit Wochen von Warnstreiks in verschiedenen Städten. So wurde die Arbeit in Krankenhäusern und bei der Müllabfuhr niedergelegt. Die dritte und wahrscheinlich entscheidende Verhandlungsrunde ist für Ende März geplant.

Streiks in Rheinland-Pfalz und Hessen

Eine Sprecherin von Verdi teilte mit, dass am kommenden Freitag die Städte Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Trier von den angekündigten Warnstreiks betroffen sein werden. Die genaue Auswirkung auf den öffentlichen Nahverkehr in diesen Städten ist derzeit noch unklar.

Weiter teilte Verdi mit, das die U- und Straßenbahnen in Frankfurt am Streiktag vollständig stillstehen. In Wiesbaden werden die Busse der Verkehrsgesellschaft ESWE bestreikt, was zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr führen wird. In der Stadt Mainz streikt die Mainzer Mobilität und auch hier wird der ÖPNV eingeschränkt zur Verfügung stehen. Auch in Kassel trifft der Streik Busse und Bahnen, was zu einer starken Beeinträchtigung des Nahverkehrs führen wird. Reisende sollten sich rechtzeitig über alternative Verkehrsmittel informieren und gegebenenfalls ihre Reisepläne anpassen.

Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst und sollen die Forderungen der Gewerkschaften nach höheren Löhnen und Gehältern unterstreichen. Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern sind bisher ergebnislos geblieben, was zu einer Zunahme von Warnstreiks in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes führt.

ESWE Verkehr Wiesbaden teilt mit:

Aufgrund des Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di bei ESWE Verkehr am Freitag, 3. März, hat die Landeshauptstadt Wiesbaden den E-Tretroller-Anbietern mitgeteilt, dass während des Streiks mehr E-Tretroller an Bahnhöfen und weiteren zentralen Umsteigepunkten aufgestellt werden dürfen als sonst üblich.

Normalerweise ist die Anzahl der E-Tretroller pro Anbieter und Ort begrenzt. Mit dieser Maßnahme soll es mehr Fahrgästen, die zum Beispiel einen Teil ihrer Strecke mit dem Zug zurückzulegen, ermöglicht werden, für die restliche Fahrt einen E-Tretroller zu nutzen.

Nach aktuellem Stand werden die Schienenverbindungen (S-Bahn, Rheingaulinie und Ländchesbahn) innerhalb Wiesbadens beziehungsweise zwischen Mainz und Wiesbaden sowie der Bus-Regionalverkehr am Streiktag planmäßig stattfinden. Allen berufstätigen Fahrgästen wird zudem empfohlen, wenn möglich, ein Home-Office-Tag einzuplanen. Auch das Fahrrad kann für ÖPNV-Fahrgäste am Streiktag, der voraussichtlich sonnig und trocken wird, eine Alternative sein.

Die Mainzer Mobilität teilt mit:

Am Freitag, den 3. März, könnte es in Mainz zu einem Verkehrschaos kommen, da die Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen hat. Die Mitarbeiter der Mainzer Mobilität (MM) werden ebenfalls teilnehmen, wodurch es wahrscheinlich den ganzen Tag über keine Busse und Straßenbahnen geben wird, von Betriebsbeginn bis Betriebsende am nächsten Tag um 4 Uhr.

Während des Streiks wird das Verkehrscenter am Hauptbahnhof in Mainz ebenfalls geschlossen bleiben. Die Mainzer Mobilität wird ab Samstag wieder telefonisch, schriftlich und vor Ort verfügbar sein.

Als Alternative zum Bus- und Bahnverkehr empfiehlt die MM ihr Fahrradangebot. Am Freitag können Kunden mit dem Code „STREIK2023“ in der meinRad-App insgesamt 30 Freiminuten nutzen (vom 1. bis 3. März, nur einmalig pro Kunde einlösbar).

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