Fridays for Future Mainz:
Über 20 Grad an Silvester, das wärmste Silvester seit Aufzeichnungsbeginn, und trotzdem wird ein Dorf abgebaggert, um weiter Braunkohle verfeuern und CO2 in die Luft blasen zu können. Stürme und Fluten, Hitze und Dürren, wie Deutschland sie noch nie erlebt hat, und trotzdem werden weiter Fernstraßen ausgebaut und Bahnstrecken stillgelegt. Ein nie dagewesenes Maß an globaler Zerstörung und menschlichem Leid, saure Weltmeere, schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Naturkatastrophen und trotzdem scheint nicht mal eine einfache Maßnahme wie ein Tempolimit politisch greifbar.
Genau diese Absurdität bringt die Aktivisten von Fridays for Future und viele weitere Mainzerinnen und Mainzer am 3. März wieder auf die Straße. Es ist der mittlerweile zwölfte globale Klimastreik, der ab 15 Uhr mit einer Kundgebung und anschließender Demonstration am Gutenbergplatz beginnt. Der letzte Klimastreik konnte allein in Mainz über 3000 Teilnehmende mobilisieren, die von der Politik forderten, endlich aktiv und wirksam gegen die Klimakrise zu handeln.
Am 3. März steht der Mobilitätssektor sowie globale Gerechtigkeit im Fokus
Besonderen Fokus legen die Aktivist*innen dieses Mal auf den Mobilitätssektor: „Der Verkehr ist in Deutschland für über 20 % der CO2-Emissionen verantwortlich, doch das FDP-geführte Ministerium zeigt mit seinen Plänen zum Autobahnausbau, dass nicht einmal versucht wird, etwas daran zu ändern. Es ist ein Skandal, wie gleichgültig es hingenommen wird, dass dieses Ministerium bewusst das Pariser Klimaabkommen, aber auch nationale Klimaziele und Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts ignoriert“, sagt Theresa Gemke, Sprecherin von Fridays for Future Mainz.
Die Aktivist*innen fordern u.a. einen sofortigen Stopp des Fernstraßenausbaus und ein allgemeines Tempolimit. Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel müssen im Gegenzug stark gefördert werden, um eine verlässliche Infrastruktur und eine attraktive und günstige Mobilität für alle zu ermöglichen. Gerade im Bereich ÖPNV solidarisieren sich Fridays for Future-Gruppen deutschlandweit mit den Streiks der Gewerkschaft ver.di, um gemeinsam für Investitionen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine faire Bezahlung der Beschäftigten zu kämpfen. „Denn soziale und ökologische Fragen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern sind eng miteinander verknüpft. Wir fordern: Mehr Lohn und ein bewohnbarer Planet für alle statt Umweltzerstörung für den Profit einiger weniger!“, so Theresa Gemke.
Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit betrifft auch den globalen Fokus des Streiks.
Auch heute noch läuft unser Wirtschaftssystem zu großen Teilen zu Lasten von Menschen im Globalen Süden, eben jenen, die von der Klimakrise am stärksten betroffen sind. Deshalb solidarisiert sich Fridays for Future mit den MAPA (Most Affected People and Areas) Aktivisten, die bereits seit Jahrzehnten für eine gerechtere und nachhaltige Welt kämpfen. Gemeinsam fordern sie einen Schuldenerlass für die am stärksten betroffenen Gemeinschaften und Nationen. Darüber hinaus das Bereitstellen von Ressourcen für Verluste und Schäden sowie verbindliche Regelungen, die die Ausbeutung und Plünderung des Globalen Südens stoppen. „Und wir fordern, dass die größten Emittenten endlich ihrer historischen Verantwortung gerecht werden, indem sie eine Politik betreiben, die die 1,5 Grad-Grenze einhält“, betont die Sprecherin von Fridays for Future Mainz.
Alle Mainzer sind aufgerufen, sich solidarisch zu zeigen und für diese für uns alle wichtigen Ziele einer klima- und sozialgerechten Politik zu demonstrieren. Am 03. März gehen wir also auf die Straße für Klimagerechtigkeit, vor Ort und global!
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