Symbolbild Mainz Grüne-Brücke | Foto: Wikipedia.de

Mainz News: Die Bauarbeiten an der Rheinallee in Mainz erreichen einen Wendepunkt: Die Baugrube an der Grünen Brücke, die seit einigen Monaten den Verkehr beeinträchtigt, wird vor Weihnachten provisorisch geschlossen. Diese Entscheidung trifft die Mainzer Netze GmbH, um den Verkehrsfluss während der Feiertage zu entlasten. Hintergrund ist der Ausbau des Stromversorgungsnetzes, der an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Mainz voranschreitet.

Ausbau der Stromversorgung in Mainz

Die Mainzer Netze GmbH investiert massiv in den Ausbau des Stromnetzes, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts ist der Neubau einer 110-kV-Kabeltrasse zwischen Kostheim und der Oberen Austraße am Zollhafen. Bereits in früheren Bauarbeiten wurden Leerrohre verlegt, um die Kabelaufnahme vorzubereiten. Besonders im Bereich der Rheinallee wurden diese Arbeiten intensiv vorangetrieben.

Seit dem Frühsommer 2024 werden die neuen 110-kV-Kabel mit leistungsstarken Zuggeräten in die Leerrohre eingezogen. Aufgrund der begrenzten Kabellängen, die auf Kabeltrommeln transportiert werden können, mussten in regelmäßigen Abständen von 600 bis 800 Metern sogenannte Zug- und Muffengruben angelegt werden. Diese Gruben dienen als Schnittstellen für den Einzug und die Verbindung der Kabelabschnitte.

Fortschritt und Herausforderungen

Die Bauarbeiten an den insgesamt sechs Gruben zwischen der Inge-Reitz-Straße und dem Brückenplatz an der Theodor-Heuss-Brücke sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Während die Arbeiten an einigen Stellen, wie am Adenauer-Ufer und am Brückenplatz, voraussichtlich bis Ende Februar 2025 abgeschlossen sein werden, gibt es im Abschnitt Kaisertor bis Grüne Brücke Verzögerungen. Grund dafür sind Lieferprobleme des Kabelherstellers: Eine Produktionscharge der benötigten Kabel entsprach nicht den Qualitätsanforderungen, was den gesamten Zeitplan beeinträchtigt.

Entscheidung zur provisorischen Schließung

Für die Grube an der Grünen Brücke bedeutet dies, dass der geplante Kabelzug erst im Frühjahr 2025 stattfinden kann. Um die Verkehrsbelastung während der kommenden Wochen zu reduzieren, hat sich die Mainzer Netze GmbH entschlossen, die Baugrube vorübergehend zu schließen. Der Verkehr, der derzeit einspurig an der Baustelle vorbeigeführt wird, kann somit bald wieder ungehindert fließen.

„Wir möchten den Verkehrsteilnehmern während der Feiertage entgegenkommen und unnötige Staus vermeiden“, erklärt ein Sprecher der Mainzer Netze GmbH. Sobald die fehlenden Kabel geliefert werden, wird in Abstimmung mit der Stadt Mainz ein neuer Zeitplan für die Fortsetzung der Arbeiten erstellt.

Perspektiven für die Fertigstellung

Der Ausbau der Stromtrasse bleibt trotz der Verzögerungen ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Energieversorgung in Mainz. Die Mainzer Netze GmbH betont, dass die Investitionen in die Infrastruktur langfristig die Versorgungssicherheit erhöhen und künftige Engpässe verhindern sollen.

Für die Anwohner und Verkehrsteilnehmer in Mainz bedeutet die provisorische Schließung der Baugrube an der Grünen Brücke eine vorübergehende Erleichterung. Dennoch bleibt die Baustelle ein präsentes Thema, das bis zur endgültigen Fertigstellung im Jahr 2025 die Geduld der Betroffenen erfordert. Die Mainzer Netze GmbH setzt darauf, durch transparente Kommunikation und effiziente Planung das Vertrauen der Öffentlichkeit zu erhalten.

Mit der Schließung der Baugrube vor Weihnachten macht Mainz einen weiteren Schritt in Richtung Normalität – zumindest bis zum Frühjahr, wenn die Arbeiten fortgesetzt werden.