Brand in der Mainzer Altstadt | Foto: BYC-News

Am Sonntag (11. Juni 2023) kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr in der Lotharstraße an der Römerpassage in der Mainzer Altstadt. Dort war am Morgen ein Brand in einer Tiefgarage ausgebrochen. Die Feuerwehr bekämpfte die lodernden Flammen mit einer Vielzahl an Einsatzkräften. Dabei kam es zu einigen Schwierigkeiten, die bewältigt werden mussten. BYC-News war vor Ort.

Die Feuerwehr Mainz teilte gegen 18:00 Uhr abschließend mit:

Um kurz nach halb neun wurde die Feuerwehr durch eine automatische Brandmeldeanlage alarmiert. In der Nähe des Objektes, in dem die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte, wurden die anrückenden Kräften von Anwohnern in Empfang genommen und zu einer Tiefgaragenzufahrt an einem Gebäudekomplex zwischen Lotharstraße und Steingasse geführt. Dort trat starker Brandrauch aus. Sofort wurden zwei Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vorgeschickt.

Ein Lagerraum, der an die Tiefgarage angrenzt, stand im Vollbrand. Die Hitzewirkung war so stark, dass die Trupps sich zurückziehen mussten und keine effektive Brandbekämpfung möglich war. Auf dem Parkdeck über dem Brandraum war der Asphalt bereits so weich, dass er Blasen warf und Bitumenfugen förmlich kochten. Durch den Einsatzleiter wurde das Einsatzstichwort erhöht und weitere Kräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr wurden nachgefordert.

Der Rauch, der aus der Tiefgarage austrat, gelangte durch offene Fenster auch in Wohnungen. Daher wurden diese durch die Einsatzkräfte kontrolliert und evakuiert. Im Verlaufe des Einsatzes konnte ein alternativer Zugang zu der Tiefgarage erkundet werden, doch auch von dort war ein Vorgehen wegen der starken Hitze nicht möglich. Aufgrund der massiven Hitze war ein stetiger Tausch der Einsatzkräfte erforderlich, um das Feuer unter Kontrolle zu halten und die Ausbreitung zu verhindern. Zwei Atemschutzgeräteträger erlitten während des Einsatzes einen Kreislaufkollaps und mussten vom Rettungsdienst behandelt werden. Bei beiden war glücklicherweise nur eine ambulante Versorgung erforderlich.

Eine Frau musste von der Feuerwehr gerettet werden, nachdem sie vor Freigabe wieder in ihre Wohnung zurück ging

Um die Hitze aus dem Objekt abführen zu können, wurden ein Großlüfter der Feuerwehr Ingelheim sowie ein Lüftungsroboter der Feuerwehr Frankfurt eingesetzt. Letzterer ist auf einem Kettenfahrwerk montiert und konnte per Fernsteuerung in das Brandobjekt hineingefahren werden. Durch den Einsatz dieses Lüfters in der Tiefgarage war es möglich, die Hitzebelastung soweit zu reduzieren, dass die Einsatzkräfte unter Atemschutz bis zum Brandherd vorgehen und das Feuer effektiv bekämpfen konnten. Während der Einsatz des Lüfters nahm die Rauchentwicklung zunächst zu. Daher wurde die Bevölkerung über KATWARN gebeten, Fenster zu schließen und Lüftungen abzuschalten. Eine Anwohnerin, die vor Freigabe durch die Feuerwehr wieder zurück in ihre Wohnung gekehrt war, musste von der Feuerwehr aus ihrer Wohnung gerettet werden. Sie erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung. Zu weiteren Personenschäden kam es glücklicherweise nicht.

Zwischenzeitlich konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Aktuell laufen allerdings noch die letzten Nachlöscharbeiten. Die Zahl der Einsatzkräfte konnten aber bereits deutlich reduziert werden.

Durch den Baufachberater des Technischen Hilfswerks wurde die Tiefgarage in Augenschein genommen. Wegen der Brandschäden sind die Tiefgarage sowie das darüber liegende Parkdeck bis auf Weiteres nicht nutzbar. Eine Nutzugsuntersagung wurde von der Bauaufsicht ausgesprochen. Die angrenzenden Wohnungen können jedoch weder genutzt werden.

Die Feuerwehr lobte die immense Unterstützung der ehrenamtlichen Kräfte sowie die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden und Organisationen miteinander und die überörtliche Hilfe. Hiervon konnte sich auch der Oberbürgermeister Nino Haase überzeugen, der sich persönlich vor Ort bei den Einsatzkräften bedankte.

Im Einsatz waren rund 100 Kräften der Feuerwehren Mainz (haupt- und ehrenamtliche Kräfte), Frankfurt und Ingelheim sowie über 40 Kräfte der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz. Sie stellten die Verpflegung und medizinische Versorgung der Feuerwehrleute sicher. Das Technische Hilfswerk unterstützte die Lösch- und Räummaßnahmen mit knapp 20 Kräften. Weiterhin waren rund 10 Beamte der Polizei sowie weitere Ermittler des Kriminaldauerdienstes im Einsatz.

Die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr wurden von dienstfreien Kräften der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren besetzt

Von ihnen waren zahlreiche Einsätze abzuarbeiten, die parallel zu dem Großeinsatz in der Altstadt liefen. Dies waren unter anderem ein Verkehrsunfall auf der A60 mit insgesamt 4 Fahrzeugen und 7 beteiligten/verletzten Personen, eine Alarmierung durch eine automatische Brandmeldeanlage (Ursache angebranntes Essen), einer Tierrettung im Volkspark und der Brand eines Wäschetrockners in Hechtsheim. Bei dem Feuer im 2. OG eines Wohngebäudes wurden 3 Personen verletzt und mussten mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

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