Final1 e1612883842414
Final1 e1612883842414

Nachrichten Mainz | Laut hupend fuhren an diesem Dienstagmittag (9. Februar 2021) um 12:30 Uhr Landwirte aus dem Landkreis Mainz-Bingen mit insgesamt 17 Traktoren beim Umweltministerium in Mainz vor und stellten ihre Fahrzeuge auf dem Ernst-Ludwig-Platz ab. Boost your City war vor Ort.


Existenz vieler Landwirte bedroht

Die Landwirte wollten dort vor dem Umweltministerium auf sich aufmerksam machen, weil morgen das neue Insektenschutzgesetz beschlossen werden soll. Dieses wird massive Auswirkungen auf die Landwirte haben. Familienbetriebe, die seit Generationen Nahrungsmittel produzieren, fürchten das Aus, sollte das Gesetz in dieser Form beschlossen werden. Zudem kritisieren die Landwirte, dass fast ausschließlich sie für die Probleme der Insekten verantwortlich gemacht werden. Dabei tun besonders die Landwirte Vieles, um den Erhalt der Insektenvielfalt zu fördern.

„Wir wurden behandelt wie Straftäter“

Nur wenige Minuten nach der Ankunft der Landwirte, traf das Ordnungsamt und die Polizei vor Ort ein. Das Hupen der Traktoren hörte daraufhin umgehend auf. „Das Ordnungsamt war extrem unfreundlich und hat uns mit Strafanzeigen und der Staatsanwaltschaft gedroht. Wir wurden dort behandelt wie Straftäter. Wir waren ja wirklich nur eine halbe Stunde dort und wären noch früher wieder weg gewesen“, erklärte einer der Landwirte gegenüber Boost your City. Das Auftreten des Ordnungsamtes sei respektlos und vollkommen überzogen gewesen.

Die Polizei notierte alle Kennzeichen

Die Polizei kontrollierte die Landwirte vor Ort und notierte sich die Kennzeichen der insgesamt 17 beteiligten Traktoren. „Die Polizei Mainz verhielt sich äußerst respektvoll uns gegenüber. Wir haben natürlich auch vollstes Verständnis dafür, dass die Polizisten ihre Arbeit machen und diese auch richtig“, sagte der Landwirt.

Trotz dem lautstarken Hupen ist während der gesamten Zeit niemand vom Umweltministerium nach draußen gekommen, um mit den Landwirten das Gespräch zu suchen. „Das ist sehr schade, wir hätten uns ein Gespräch gewünscht“, so der Landwirt.

Die Corona-Regelungen wurden eingehalten

Während der gesamten Dauer des Aufenthalts am Ernst-Ludwig-Platz in Mainz trugen die Landwirte die medizinischen Mund-Nasen-Masken und hielten sich an die aktuell geltenden Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Gegen 12:50 Uhr verließen die Landwirte die Örtlichkeit wieder.

„Keine richtige Demonstration“

Wie die Polizei Mainz auf Nachfrage von BYC-News um 14:00 Uhr mitteilte, habe es sich dabei um keine richtige Demonstration gehandelt. Die Landwirte wollten auf dem Rückweg von der Sternfahrt nach Alzey nur mal kurz auf sich aufmerksam machen und dann wieder weiter fahren, erklärte der Sprecher der Polizei weiter. Er bestätigte außerdem, dass 17 Traktoren festgestellt wurden und zwei Polizeistreifen, das Ordnungsamt sowie die Versammlungsbehörde vor Ort waren.

Die Landwirte kamen von einer Sternfahrt

Bereits am Dienstagmorgen waren rund 600 Landwirte mit ihren Traktoren zu einer Sternfahrt nach Alzey gestartet. Auf dem Heimweg von der Sternfahrt hielten einige Landwirte mit ihren Traktoren am Umweltministerium in Mainz. „Nachdem wir aus Alzey kamen, wollten sich einige von uns einfach auch nochmal vor dem Umweltministerium in Mainz bemerkbar machen. Deshalb sind wir separat auf unserem Heimweg nochmal dort vorbeigefahren“, erklärte der Landwirt abschließend.