Großeinsatz der Feuerwehr in arabischen Restaurant in Mainz | Foto: BYC-News

Am späten Freitagnachmittag, dem 23. August 2024, war die Berufsfeuerwehr Mainz gemeinsam mit dem Rettungsdienst und der Polizei mit einem Großaufgebot in der Mainzer Altstadt im Einsatz. Die Einsatzkräfte mussten aufgrund eines gemeldeten Wohnungsbrandes in der Kaiserstraße ausrücken. Die Situation vor Ort erforderte eine vollständige Sperrung der Kaiserstraße in Richtung Rheinachse, beginnend ab dem Stadthaus. BYC-News war vor Ort.

Feuer im Hinterhof eines arabischen Restaurants entdeckt

Der Notruf erreichte die Berufsfeuerwehr Mainz gegen 17:15 Uhr. Zunächst wurde von einem Wohnungsbrand in der Kaiserstraße ausgegangen. Vor Ort stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich um ein Feuer im Restaurant handelte, das im Bereich eines Gasgrills aus bisher unbekannter Ursache ausgebrochen war. Das Feuer hatte sich bereits über die Ablufteinrichtung ausgebreitet und den Inhalt eines Lagerraums entzündet, was zu einer Rauchausbreitung ins Treppenhaus des Mehrfamilienhauses führte. Erste Erkundungen der unter Atemschutz vorgehenden Einsatzkräfte ergaben, dass sich auch Unrat im Hinterhof entzündet hatte. Nachdem alle Bewohner des Mehrfamilienhauses evakuiert worden waren, konnten die Einsatzkräfte das Feuer in der Lüftungsanlage und im angrenzenden Lagerraum zügig unter Kontrolle bringen. Das brennende Material wurde anschließend auf die Straße gebracht und dort erneut abgelöscht, um sicherzustellen, dass keine weiteren Gefahren durch ein erneutes Aufflammen bestanden.

Wohnungen oberhalb des Restaurants auf Rauchschäden überprüft

Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht worden war, richteten die Einsatzkräfte ihr Augenmerk auf die über dem Restaurant liegenden Wohnungen. Es bestand die Sorge, dass Rauch in die Wohnräume eingedrungen sein könnte. Glücklicherweise ergaben die Kontrollen keine Anzeichen von Rauch in den Wohnungen, sodass die Bewohner nach etwa einer Stunde wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die rasche Reaktion der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres und sorgte dafür, dass die Situation schnell unter Kontrolle gebracht wurde.

Zwei verletzte in Klinik

Der Brand führte zu einer erheblichen Rauchentwicklung, von der mehrere Personen betroffen waren. Vor Ort wurden mehrere Menschen vom Rettungsdienst medizinisch versorgt. Zwei Personen, die versucht hatten, das Feuer vor dem Eintreffen der Feuerwehr eigenständig zu löschen, erlitten eine Rauchgasvergiftung. Sie mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht und anschließend durch den Rettungsdienst in umliegende Kliniken transportiert werden. Die evakuierten Anwohner des Gebäudes wurden ebenfalls vom Rettungsdienst betreut. Aufgrund der hohen Anzahl an Betroffenen wurde für den Rettungsdienst ein Sonderfall ausgerufen, wodurch die sogenannte Abschnittsleitung Gesundheit alarmiert wurde. Diese rückte mit einem speziellen Einsatzleitwagen an, um die Koordination der medizinischen Versorgung sicherzustellen. Der Brand verursachte zudem erheblichen Sachschaden in der betroffenen Nutzungseinheit des Restaurants sowie in angrenzenden Räumen.

Störungen durch Schaulustige und Verkehrsbehinderungen

Die Feuerwehr Mainz war mit insgesamt 27 Einsatzkräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr vor Ort. Die Polizei unterstützte die Maßnahmen der Feuerwehr tatkräftig. Während der Löscharbeiten und der anschließenden Rettungsaktionen kam es jedoch immer wieder zu Beeinträchtigungen durch Schaulustige. Zahlreiche Passanten versammelten sich an der Einsatzstelle, um Videos, Fotos und sogar Livestreams zu erstellen, was den Einsatz erheblich behinderte. Die Polizei musste mehrfach Ermahnungen aussprechen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Verkehrskollaps in der Mainzer Innenstadt und Auswirkungen auf den ÖPNV

Die Sperrung der Kaiserstraße führte nicht nur zu einem erheblichen Verkehrschaos in der Innenstadt von Mainz, sondern auch zu einem massiven Rückstau, der sich bis auf die Saarstraße erstreckte. Durch die notwendige Umleitung des Verkehrs über die Gärtnergasse kam es zu weiteren Verzögerungen und Behinderungen. Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) war stark betroffen. Mehrere Buslinien, darunter die Linien 9, 67, 68, 69, 76 und 79, mussten umgeleitet werden. Diese Busse wurden über die Rheinachse und die Große Bleiche geführt, was zu erheblichen Verspätungen im Fahrplan führte. Die Auswirkungen des Einsatzes waren somit in der gesamten Innenstadt spürbar.