Nachrichten Mainz: Die Universitätsmedizin Mainz, die seit Jahren mit finanziellen Defiziten kämpft, erwartet auch für 2025 einen hohen Verlust. Laut dem Wirtschaftsplan beläuft sich das Minus vor Zinsen und Steuern auf rund 75 Millionen Euro, wie das rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte.

Trendwende trotz Millionenverlust

Gesundheits- und Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD), der zugleich Aufsichtsratschef der Unimedizin ist, bezeichnete den prognostizierten Verlust als Zeichen einer „lang ersehnten Trendwende“. Während das Defizit 2023 bei etwa 113,6 Millionen Euro lag und für 2024 ein Verlust von rund 107 Millionen Euro erwartet wird, zeichnen sich erste positive Entwicklungen ab.

Ziel: Schwarze Null bis 2030

Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz, hob hervor, dass die mittelfristige Finanzplanung deutliche Verbesserungen vorsieht. Das langfristige Ziel, bis 2030 eine schwarze Null vor Zinsen und Steuern zu erreichen, bleibt bestehen. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber ein Anfang ist gemacht“, erklärte Kiesslich.

Entlastung durch Teilentschuldung

Ein entscheidender Schritt zur finanziellen Stabilisierung könnte die geplante Teilentschuldung der Unimedizin sein. Der Entwurf des Doppelhaushalts 2025/26 des Landes Rheinland-Pfalz sieht eine Entlastung in Höhe von 400 Millionen Euro vor. Die Universitätsmedizin ist mit rund 8.500 Mitarbeitern das größte Krankenhaus und die größte Beteiligung des Landes.

Konzept gegen Verluste gefordert

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand aufgefordert, bis Ende 2024 ein Konzept vorzulegen, wie die Defizite in den kommenden fünf Jahren vollständig abgebaut werden können. Dieses Konzept soll als Grundlage dienen, die Universitätsmedizin langfristig wirtschaftlich zu sichern und als wichtige Säule der Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz zu erhalten.

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