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Ein klares Votum sandte die Bischofsheimer SPD am Dienstagabend: Mit 100% der Stimmen nominierte die Mitgliederversammlung Lisa Gößwein als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr. Mit dieser starken Rückendeckung tritt die 36-Jährige an, um den Stillstand bei vielen Themen zu beenden und die örtliche Politik wieder an den Menschen im Ort auszurichten. Aus ihrer Arbeit in der Gemeindevertretung kennt sie die Problemfelder der Gemeinde.


Ein Anliegen ist es, ihrer Heimatgemeinde zu einer funktionierenden Wirtschaft zu verhelfen

Dabei denkt sie nicht an weitere Großversorger, Speditionen oder Rechenzentren. Vielmehr fehlt es an Fachgeschäften: Schreibwarenladen, Modehaus, Schuhgeschäft oder Metzger nennt sie als Beispiel. „Solches Kleingewerbe ist durch mangelnde Förderung und Pflege untergegangen“, stellt sie fest – dass es nicht so sein muss, zeige die erfolgreiche Arbeit in Kommunen wie Trebur oder Ginsheim-Gustavsburg. Einkaufsmöglichkeiten im Ort, für eine gute Versorgung der Menschen jeden Alters, sind für sie ein wichtiges Ziel.

Das trifft sich mit dem Thema Ortsentwicklung, wo heute eine stetige Nachverdichtung die Attraktivität Bischofsheims schwinden lässt. „Wir sind im Kreis schon die Gemeinde mit der höchsten Einwohnerdichte pro Quadratmeter“, betont sie, „und wir sind am Limit.“ Stattdessen soll Bischofsheim wieder ein Ort zu Leben werden, nicht nur zum Wohnen: Projekte wie ein neues Feuerwehrhaus, Bürgerhaus und neue Kitas nennt sie als Beispiele. Auch kulturelle Angebote von Fastnacht über Kerb bis Weihnachtsmarkt gehören dazu.

Gößwein: Kita-Ausbau nicht weiter verzögern!

Ein großes Problem ist die Kinderbetreuung: Volle 150 Kita-Plätze fehlen heute in Bischofsheim und zwingen Eltern, in unbezahlte Elternzeit zu gehen, bedrohen ihre berufliche Existenz. Auch die Kinder leiden dabei, denn es fehlt ihnen die Betreuungs- und Bildungszeit mit Gleichaltrigen und pädagogischen Fachkräften. Ist die Muttersprache nicht Deutsch, kann daraus ein Nachteil für die ganze Schullaufbahn erwachsen: „Bildungsungleichheit hat schon hier ihren Ursprung“, erklärt die Kandidatin. Der Bau weiterer Kitas dürfe darum nicht weiter verzögert werden.

Den Stillstand beheben will sie auch beim lange versprochenen Verkehrskonzept. Statt Nacht- und Nebelaktionen soll es wieder eine vorausschauende Verkehrsplanung geben. Besonders die Schwächsten müssen dabei stärker berücksichtigt werden: Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen, Kinder mit Lauf- oder Fahrrädern. Um solche Themen voranzubringen, will Lisa Gößwein auch veraltete Arbeitsbedingungen in der Verwaltung beheben: Anträge und Unterlagen etwa sollen unkompliziert online abrufbar sein. „Die Verwaltung muss sich als Dienstleister für die Menschen in Bischofsheim verstehen!“

Lisa Gößwein ist geborene „Bischemerin“, stammt aus einer Handwerkerfamilie und hat mit ihrem Mann zwei Söhne von vier und sieben Jahren. Ab dem nächsten Jahr will sie als Bürgermeisterin die Menschen im Ort mit ihren Bedürfnissen wieder in den Mittelpunkt der Verwaltungsarbeit stellen.