Smartphone-Bildschirme werden zum Fenster in eine perfekte Welt: posierende Personen in Ferraris, edle Restaurants oder der nächste City-Trip! Die Feeds zahlreicher Influencer geben Usern das Gefühl, so müsste der neue Alltag aussehen. Doch ist wirklich alles Gold, was glänzt – oder ist vieles einfach inszeniert? Und wie wirkt sich dieser Dauervergleich auf unser Wohlbefinden aus? Fragen, die wir Ihnen in diesem Artikel beantworten möchten.
Die Illusion, die wir swipen
Bilder, Karussells, Videos oder kurze Reels – Instagram weiß, wie man Content richtig verbreitet. Und die User? Sie nutzen diese Möglichkeiten: Laut Omnicore laden Nutzer weltweit täglich mehr als 95 Millionen Inhalte hoch. Viele dieser Beiträge wollen nicht nur zeigen, sondern auch gefallen. Alles ist makellos, das Licht fällt perfekt, kein Krümel auf dem Tisch – und auch der Luxusschlitten glänzt wie frisch aus der Waschanlage. Arbeiten mit dem Laptop am Strand? Auch diese Bilder schmücken längst die Feeds zahlreicher Nutzer.
Doch wie viel davon ist wirklich wahr? In der Realität sieht die Welt häufig anders aus: Krümel auf dem Tisch, Licht, das gerade nicht ideal fällt – und anstelle des Arbeitsplatzes am Meer ist es meist ein Co-Working-Space. Doch durch all die inszenierten Szenen, durch die wir scrollen, entsteht langsam ein Gefühl: „Bei anderen ist alles besser.“ Die Realität aber ist vielschichtiger – ehrlich, charmant, unperfekt. Das sollten Sie sich immer wieder vor Augen führen. Denn manche Influencer feilen stundenlang an ihrem Content – ihr echtes Leben sieht oft ganz anders aus.
Wissenschaft zeigt: Scrollen sorgt für Grübeln
Besonders hart trifft es Kinder und Jugendliche. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien (DIPF) zeigt: Junge Menschen werden in sozialen Medien zunehmend mit Personen konfrontiert, die sie als glücklicher, hübscher oder beliebter wahrnehmen. Diese sogenannten „aufwärtsgerichteten Vergleiche“ hängen stark mit einem geringeren Wohlbefinden zusammen. Je mehr verglichen wird, desto schlechter fühlen sich viele.
Solche Vergleiche erzeugen künstlichen Druck und verzerren die Selbstwahrnehmung. Viele denken: „So müsste mein Leben aussehen.“ Stattdessen sitzen sie in der Schule oder gehen einem gewöhnlichen 9-to-5-Job nach. Natürlich gibt es einige Influencer, die tatsächlich ein Traumleben führen – aber es sind weniger, als man denkt. Für User ist es daher umso wichtiger, dieses Gedankenkarussell zu durchbrechen.
Realität gewinnt – kleine Momente mit Tiefe
Die Lösung? Den Mechanismus durchbrechen – und das bewusst. Statt stundenlang durch den Feed zu scrollen, können Sie sich Ihre eigene Wohlfühlatmosphäre schaffen. Es muss ja nicht gleich der Strand auf den Malediven sein. Schließlich ist es auch zu Hause schön: der Kaffee am Küchentisch, der Duft der Morgenluft, das Licht, das durchs Fenster fällt. Oder ein ganz kleiner, stilvoller Moment: Brot, Sonne – und ein kaum spürbarer Tropfen Olivenoel Carli, der hell auf der Kruste glänzt. So simpel, so echt.
Wir sollten wieder mehr von der digitalen in die reale Welt übergehen. Dankbar sein für das, was wir haben – und nicht dem nachjagen, was andere zeigen (oder vortäuschen). Durchschnittlich verbringen User derzeit rund 18,7 Stunden pro Woche damit, durch Feeds zu scrollen. Was könnten Sie alles erleben, wenn Sie diese Zeit nur um die Hälfte reduzieren?
Social Media anders nutzen – mit Selbstbewusstsein
Es geht nicht darum, Instagram komplett zu streichen. Aber ein bewusster Umgang kann Wunder wirken:
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Filter filtern: Wenn Posts mehr Inspiration als Druck erzeugen, verändern sich Reflex und Gefühl.
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Downward Comparisons erlauben: Auch mal sehen, wo man selbst gut dasteht – ohne ständigen Vergleich mit Luxus.
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Digital Detox in Mini-Dosen: Ein Tag offline, ein Feed-Fast – und die innere Balance kehrt zurück.
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Echte Begegnungen schaffen: Gemeinsam Wasser kochen, Geschichten teilen, Tischgespräche statt Tastendrücken.
Instagram zeigt uns, wie es sein könnte. Aber unser Leben ist nicht dafür gemacht, bewertet zu werden. Der wahre Genuss findet im Echtzeitmoment statt – im Gespräch, im Duft, im Lachen, im Brot mit einem Hauch Olivenoel.