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Vielen Menschen, die in Wackernheim leben oder sich häufiger dort aufhalten, dürfte es schon aufgefallen sein. Die Kirchenglocken der St. Martinskirche läuten stündlich und das auch in der Nacht. In den vergangenen Tagen erhielt unsere Redaktion drei Leseranfragen, warum das so ist und was dahinter steckt.


Das Glockengeläut ist eine alte Tradition

Die Sekretärin des evangelischen Pfarramts, Frau Kerstin Badstieber, erklärte gegenüber Boost your City, dass das Läuten auf eine alte Kirchentradition zurückgeht. Die Kirchenglocken der Wackernheimer Kirche läuten nun bereits seit dem Jahr 1752 im stündlichen Rhythmus. Damals wurde der Stundenschlag vier mal wiederholt, sodass die Glocken um 12 Uhr ganze 48 Mal schlugen. Das wurde in der Zwischenzeit bereits reduziert, so das die Glocken um 00:00 Uhr nur noch zwölfmal läuten.

Der Glockenschlag soll daran erinnern, dass unser aller Leben in Gottes Händen liegt, es dient aber auch der Orientierung. Diese Orientierung erfolgt mehr im Unterbewusstsein, er soll als akustisches Signal verstanden werden. Laut Kerstin Badstieber haben sich die Menschen in Wackernheim bereits daran gewöhnt und nehmen das Läuten kaum beziehungsweise nur noch unterbewusst wahr.

Das schlagen der Glocken um 11 Uhr wird als Schulgong bezeichnet und das Schlagen um 13 Uhr als bürgerliches Läuten. An den Samstagen wird durch die Glocken das Wochenende eingeläutet. Da diese Tradition so beibehalten wurde, läuten die Glocken auch heute noch nachts.