Am Freitag, 15. September 2023, hat die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration zu einer Baustellenführung eingeladen. in.betrieb errichtet derzeit in Ingelheim eine für die Region einmalige inklusive Autopflege und Radwerkstatt. Der Inklusionsbetrieb mit dem Namen „wasch.werk & rad.werk“ in der Binger Straße 216 wird 14 neue Arbeitsplätze schaffen, davon 7 Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderung. BYC-News war vor Ort.
Bis Mitte September wurde ein großer Teil der grundlegenden und unterirdischen Arbeiten erledigt
Unter anderem steht die große Halle für die Waschstraße. Oberbürgermeister Ralf Claus und in.betrieb-Geschäftsführer Michael Huber haben bei einem Baustellenrundgang und Richtfest die Idee und Ziele des Inklusionsprojektes erläutert und gemeinsam mit den Fachleuten über den Baufortschritt und den künftigen Betrieb informiert.
„Das Unternehmen in.betrieb leistet seit Beginn seines Engagements in Ingelheim einen wichtigen Beitrag zu dem gelungenen, vielfältigen Miteinander in unserer Stadt, indem Inklusion vorbildlich in die Tat umgesetzt wird. Deshalb freue ich mich sehr, dass mit der künftigen Inklusionswerkstatt für Autos und Fahrräder das Engagement noch weiter ausgebaut wird. Ich wünsche für die weiteren Bauarbeiten und die Eröffnung alles Gute und hoffe, dem fertiggestellten Betrieb schon bald einen persönlichen Besuch abstatten zu können“, sagt Oberbürgermeister Claus. Die Eröffnung des Betriebs ist für Januar 2024 geplant.
Attraktive Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen
„Für uns ist der entstehende Inklusionsbetrieb ein Leuchtturm-Projekt und eine logische Weiterentwicklung unserer Unternehmensstrategie. Wir danken allen Partnern dafür, dass das Projekt und der Bau so gut voranschreiten. Wir freuen uns darauf, durch den Inklusionsbetrieb die Teilhabe aller Menschen am Arbeitsleben hier bei uns in der Region noch besser zu fördern. Wir bieten Menschen mit und ohne Behinderungen moderne und attraktive Arbeitsplätze und den Ingelheimer Privatpersonen und Unternehmen ebenso attraktive Dienstleistungen. Wir freuen uns jetzt schon auf die Eröffnung, die wir sicher im Rahmen eines großen Festes feiern werden“, ergänzt in.betrieb-Geschäftsführer Huber.
Anschließend sprach Gerd Diehl, Geschäftsführer des Bauunternehmens Karl Gemünden GmbH & Co. KG den Richtspruch für die beiden neuen Gebäude, mit dem er den Beteiligten für die Arbeit dankte und für die Zukunft viel Erfolg wünschte. Auch Melanie Krisam vom Integrationsamt Rheinland-Pfalz sprach ihre Glückwünsche aus und betonte die wichtige Arbeit der in.Betrieb gGmbH.
Besonders macht das Projekt zudem die damit verbundene Kooperation mit Boehringer Ingelheim. Das Projekt wird vom Integrationsamt des Landes Rheinland-Pfalz und der Aktion Mensch gefördert. Der entstehende Inklusionsbetrieb soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Inklusion von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen in Ingelheim und der gesamten Region zu fördern.
Die in.Betrieb konnte für die neue Autopflege und Fahrradwerkstatt bereits sieben Menschen unter Vertrag bringen. Sieben weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aktuell noch gesucht. Weitere Informationen dazu sind auf der Homepage von „wasch.werk & rad.werk“ zu finden.
Leistungsumfang:
Innerhalb des wasch.werks werden folgende Dienstleistungsportfolios angeboten:
- Portalwaschanlage mit Vorwäsche
- Fahrzeuginnenpflege mit Polster- und Lederpflege
- Lackpflege (inkl. Nano-Lackpflege)
Die Dienstleistungen in der Fahrradwerkstatt sind:
- Inspektionen
- Zubehör-Montage
- Reparaturen jeglicher Art wie beispielsweise an den Bremsen, am Rahmen etc.
- E-Bike Service und Zubehör-Verkauf
Es entstehen zwei erdgeschossige Leichtbauhallen in Stahlkonstruktion
Das internationale Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim AG & Co. KG stellt das notwendige Grundstück in zentraler Lage an einem Haupt-Verkehrsknotenpunkt in Erbpacht zur Verfügung. Der Erbbaurechtsvertrag läuft über 20 Jahre.
Die Fahrradwerkstatt- und Autopflege haben rund 320 Quadratmeter Nutzfläche, die Portalwaschanlage hat etwa 85 Quadratmeter Nutzfläche, der Bruttorauminhalt der Fahrradwerkstatt und Autopflege beträgt rund 1.800 Kubikmeter, der Bruttorauminhalt der Portalwaschanlage etwa 475 Kubikmeter. Es entsteht eine topmoderne Werkstatthalle für Fahrradreparatur und die Autoinnenpflege und eine zeitgemäße Autowaschanlage mit Vor- und Ausfahrtplatz zur Vor- und Nachreinigung, die allen aktuellen Umweltstandards entspricht. Zudem wird es neben dem Gebäude drei Staubsaugerplätze geben. Die Gebäude und Arbeitsplätze sind barrierefrei und werden den Anforderungen von Menschen mit Behinderungen gerecht.
Bisher wurden folgende Arbeiten erbracht: Die Baustelle wurde im Februar 2023 feierlich eröffnet. Alle Grundleitungen sind in der Zwischenzeit verlegt. Die Bodenplatten des Werkstattgebäudes und der Waschhalle wurden einschließlich Aufkantung betoniert. Der Stahlbau der Hallenkonstruktionen wurde errichtet und mit wärmegedämmten Paneelen verkleidet. Das Dach wurde abgedichtet und die Fenster, Türen und Tore eingebaut.
Folgende Arbeiten stehen noch aus: Die Dächer erhalten noch eine Dachbegrünung und eine PV–Anlage. Der komplette Innenausbau einschließlich der technischen Gebäudeausstattung ist noch auszuführen ebenso wie der Einbau der eigentlichen Portal–Waschanlage. Es werden noch errichtet die kompletten Außenanlagen mit der gepflasterten Umfahrt, dem gepflasterten Waschplatz und Saugplätzen. Der Kanalanschluss durch die Stadt Ingelheim und die Elektroeinspeisung durch die Rheinhessische Energie– und Wasserversorgungs– GmbH sind ebenfalls noch herzustellen.
Die Wasseraufbereitungsanlage kann eine große Menge des benutzten Wassers der Portalwaschanlage (85%) wiederverwerten und gibt dabei nur minimale Mengen (15%) in den Kanal ab. So erfüllt die Anlage alle nachhaltigen und ökologischen Aspekte nach dem heutigen Stand bestmöglich. Neben dem Wasserverbrauch stellt der Stromverbrauch für die Portalwaschstraße einen enormen Faktor dar. Um hier nachhaltig und ökologisch verantwortungsbewusst zu arbeiten, wird die komplette Dachfläche mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. So kann der größte Anteil des benötigten Stroms durch Sonnenkraft produziert werden.
Die prognostizierten Netto-Investitionskosten belaufen sich auf knapp 2,4 Millionen Euro. Das Integrationsamt des Landes Rheinland-Pfalz und die Aktion Mensch bezuschussen das Vorhaben.
Förderung:
- Zuschuss Integrationsamt (für 7 Vollzeitstellen): 210.000 Euro
- Aktion Mensch Investitionsförderung: 300.000 Euro + 20.000 Euro (für
Inflationsausgleich) - In den ersten 6 Jahren werden jährlich zwischen 190.000 Euro und 150.000 Euro
Personalkostenzuschüsse (unter anderem Aktion Mensch) für die Schaffung von 7
neuen Stellen für Menschen mit Schwerbehinderung ausbezahlt.