Foto: Stadt Ingelheim

Für einige Minuten wurde der graue Oktobertag in Ingelheim von bunten Farben und kreativen Ideen erhellt. Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Kurt Schumacher und der Berufsbildenden Schule (BBS) Ingelheim – beides zertifizierte Fairtrade-Schulen – setzten im Rahmen des Projekts „Flügelschlag“ ein farbenfrohes Zeichen bei der Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik (BuKo), die vom 8. bis 10. Oktober 2024 stattfand.

Die Konferenz, die alle drei Jahre in einer anderen deutschen Stadt organisiert wird, fand in diesem Jahr erstmals in einer kleineren Kommune statt

Ingelheim, seit 2023 „Hauptstadt des Fairen Handels“, begrüßte rund 400 Gäste aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Im Zentrum der dreitägigen Veranstaltung stand die Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Diskutiert wurde, wie diese Ziele in Städten und Landkreisen jeder Größe umgesetzt werden können. Die Preisverleihung des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ am Mittwochabend zeigte viele erfolgreiche Beispiele: Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen und Bürgern, der Austausch mit Kommunen im Globalen Süden und die Verankerung von Nachhaltigkeit und Fairem Handel in der öffentlichen Beschaffung tragen zu einer lebenswerten Zukunft bei.

Auch Ingelheims Oberbürgermeister Ralf Claus betonte in seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung der Konferenz die Rolle kleiner und großer Kommunen: „Das Nachhaltigkeitsziel ‚Nachhaltige Städte und Gemeinden‘ ist für uns gleichzeitig Verpflichtung und Herausforderung.“

„Wir brauchen ehrliche Partnerschaften“

Ein Höhepunkt der Konferenz war der Impulsvortrag von Dr. Auma Obama, die über das Thema „Verantwortung übernehmen für unsere Zukunft“ sprach. Sie hob die besonderen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents hervor und unterstrich die Bedeutung von Kooperationen auf Augenhöhe: „Wir brauchen ehrliche Partnerschaften“, so Obama. Nach dem Vortrag hatten drei Schülerinnen der Fairtrade-Schulen IGS, BBS und des Sebastian-Münster-Gymnasiums (SMG) die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Auch die anderen anwesenden Schülerinnen nahmen an einer anschließenden Diskussionsrunde in der Mediathek teil.

„Stadtbäume statt Autos“, „mehr Blumen in der Stadt“ und „besseres Tierwohl“

Ein weiterer farbenfroher Akzent wurde durch einen Flashmob gesetzt, der von den Künstlern Pirkko Cremer und Tobias Boos organisiert wurde. Die Schüler hatten auf Schirmen bunte Bänder mit ihren Wünschen für eine bessere Zukunft gestaltet. „Stadtbäume statt Autos“, „mehr Blumen in der Stadt“ und „besseres Tierwohl“ zählten zu den Schlagworten, die sie präsentierten.

Als Gastgeberin spielte die Stadt Ingelheim eine aktive Rolle bei den Workshops und Foren der Konferenz. Dr. Dominique Gillebeert, Leiterin der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit, präsentierte in einem Workshop den Leitfaden „Vielfaltssensible Kommunikation“ und diskutierte Best-Practice-Beispiele mit den Teilnehmenden.

Zum Abschluss der Konferenz zog Oberbürgermeister Claus ein positives Fazit: „Die vielen Impulse, Diskussionen und Gespräche haben auch gezeigt, dass auf dieser Welt alles mit allem zusammenhängt. Wir alle in der kommunalen Familie sind bereit, mit unserem Engagement weiterzugehen. Kommunale Entwicklungspolitik bleibt eine Daueraufgabe.“