Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Boehringer Ingelheim ein Umsatzwachstum von 6,3 Prozent (währungsbereinigt) auf 14,0 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren insbesondere der Bereich Humanpharma mit einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro sowie das Geschäft mit Tiergesundheit, das 2,6 Milliarden Euro beisteuerte.
Humanpharma: Stabile Nachfrage nach Schlüsselpräparaten
Im Segment Humanpharma stieg der Umsatz um 5,7 Prozent. Besonders gefragt waren die Medikamente JARDIANCE® (4,3 Mrd. EUR) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, Herzinsuffizienz und chronischer Nierenerkrankung sowie OFEV® (2,0 Mrd. EUR) gegen idiopathische Lungenfibrose und fibrosierende Lungenerkrankungen.
Das Unternehmen kündigte über zehn neue Phase-II- und Phase-III-Studien in den nächsten 12 bis 18 Monaten an. Zwei neue Wirkstoffe – Zongertinib und Nerandomilast – stehen vor der Zulassung. Deren Markteinführung wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 erwartet.
Neue Therapien kurz vor Markteinführung
Zongertinib, eine orale Therapie gegen HER2-mutierten, nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, zeigte in Studien ein dauerhaftes Ansprechen bei über 70 Prozent der zuvor behandelten Patienten. Zulassungsanträge sind in den USA, Japan und China gestellt.
Nerandomilast, ein Wirkstoff zur Behandlung von idiopathischer und progressiver Lungenfibrose, konnte in den FIBRONEER™-Studien die Verschlechterung der Lungenfunktion verlangsamen. Die Verträglichkeit war mit Placebo vergleichbar.
Zusätzlich testet Boehringer Ingelheim mit Verducatib einen Cathepsin-C-Hemmer zur Behandlung von Bronchiektasen. Der Wirkstoff erhielt 2024 den Status „Breakthrough Therapy“ der US-Gesundheitsbehörde FDA.
Forschung in Kardiologie, Stoffwechsel und Lebergesundheit
Im Rahmen des EASi-Programms wurden zwei neue Phase-III-Studien gestartet. Dabei wird eine Kombinationstherapie aus Aldosteronsynthasehemmer und SGLT2-Inhibitor zur Behandlung von Herzinsuffizienz und zur kardiovaskulären Risikoreduktion bei Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck getestet.
Produktionskapazitäten werden weltweit ausgebaut
Zur Vorbereitung auf bevorstehende Markteinführungen investiert Boehringer Ingelheim verstärkt in seine globale Produktionsinfrastruktur. Am Standort Yamagata in Japan werden rund 300 Millionen Euro in neue Anlagen und Infrastruktur investiert. Zudem wird das Produktionsnetzwerk in den USA erweitert.
Tiergesundheit: Wachstum bei Parasitenschutz und Impfstoffen
Auch der Bereich Tiergesundheit wuchs im ersten Halbjahr deutlich – um 7,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Haupttreiber war das Parasitenschutzmittel NEXGARD® mit einem Umsatzplus von 7,9 Prozent.
Mit dem neuen Impfstoff BULTAVO® 3, der Rinder und Schafe vor dem Blauzungenvirus BTV-3 schützt, stärkte das Unternehmen seine Position in Europa. Zudem wurde der kombinierte Geflügelimpfstoff VAXXITEK® HVT+IBD+H5 in Ägypten eingeführt.
Im Bereich Heimtiere kooperiert Boehringer Ingelheim mit dem Unternehmen Eko Health, um mithilfe von KI-basierter Stethoskoptechnologie eine mobile App zur Früherkennung von Herzerkrankungen bei Hunden zu entwickeln. Die Markteinführung ist für 2026 geplant.
Ausblick: Positiver Trend soll anhalten
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Boehringer Ingelheim mit einem weiteren Umsatzanstieg. Die Kombination aus einer robusten Pipeline, strategischen Investitionen und dem Ausbau globaler Kapazitäten soll das internationale Wachstum weiter vorantreiben.
Unternehmensprofil Boehringer Ingelheim
Boehringer Ingelheim ist ein forschungsorientiertes, weltweit tätiges biopharmazeutisches Unternehmen. Seit der Gründung 1885 befindet sich das Unternehmen in Familienbesitz. Rund 54.500 Mitarbeitende arbeiten in über 130 Märkten an Lösungen für Mensch und Tier, mit einem besonderen Fokus auf innovative Therapien in Bereichen mit hohem medizinischem Bedarf. Weitere Informationen unter: www.boehringer-ingelheim.com