Zecke

Die Zeckensaison hat begonnen! Die kleinen Blutsauger sind bereits in vielen Regionen aktiv – und mit ihnen wächst die Gefahr gefährlicher Krankheiten. Besonders besorgniserregend: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat drei neue FSME-Risikogebiete gemeldet.

FSME: Eine unterschätzte Gefahr

Die größte Bedrohung durch Zeckenstiche stellt die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dar. Das Virus gelangt durch infizierte Zecken in den Blutkreislauf und kann schwerwiegende Entzündungen von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark verursachen. Hauptüberträger in Europa ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus).

Mit den neu ausgewiesenen Risikogebieten steigt die Zahl der betroffenen Kreise auf 183 deutschlandweit. Besonders gefährdet sind Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, südöstliches Thüringen, Sachsen sowie südöstliches Brandenburg.

Neu hinzugekommen sind:

  • Stadtkreis Augsburg (Bayern)
  • Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg)
  • Landkreis Celle (Niedersachsen)

Zecken bereits jetzt aktiv – erste Fälle gemeldet

Im Jahr 2024 wurden 686 FSME-Erkrankungen registriert. Doch die Gefahr droht nicht erst im Sommer: „Wir haben bereits die ersten FSME-Fälle in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen“, warnt Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Besonders alarmierend: Die Infektionen fanden mitten im Winter statt, was darauf hindeutet, dass Zecken durch die milden Temperaturen das ganze Jahr über aktiv sein könnten.

Impfung schützt vor FSME

Laut RKI fehlt 99 Prozent der Betroffenen ein Impfschutz. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt daher eine FSME-Impfung für Menschen in Risikogebieten – insbesondere für Forst- und Landwirtschaftsbeschäftigte sowie alle, die häufig in der Natur unterwegs sind.

So schützen Sie sich vor Zeckenstichen

Wer sich in der Natur aufhält, sollte vorbeugen:

  • Lange, geschlossene Kleidung tragen – am besten die Hosenbeine in die Socken stecken
  • Nach dem Aufenthalt im Freien den ganzen Körper absuchen
  • Besonders feuchtwarme Stellen wie Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen kontrollieren

Falls eine Zecke entdeckt wird, sollte sie umgehend entfernt werden. Dazu eignet sich eine feine Pinzette oder eine spezielle Zeckenkarte. Wichtig: Die Zecke direkt an den Mundwerkzeugen greifen und langsam nach oben herausziehen – auf keinen Fall drehen oder quetschen!

Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kann das Risiko einer FSME-Infektion deutlich reduziert werden. Bleiben Sie wachsam – die Zeckensaison hat längst begonnen!