Fast 750.000 Menschen leben in Frankfurt am Main. Damit ist die Metropole am Main die fünftgrößte Stadt Deutschlands, deutlich vor der Landeshauptstadt Wiesbaden. Kein Wunder: Besonders junge Menschen zieht es aus dem ländlichen Raum zunehmend in die Großstädte, sei es zum Studium, für bessere Jobchancen oder einfach für das urbane Lebensgefühl. Außerdem erinnert Frankfurt mit seiner markanten Skyline mehr als jede andere deutsche Stadt an internationale Metropolen wie New York oder London.
Doch wer innerhalb Frankfurts, nach Frankfurt oder aus Frankfurt heraus umziehen möchte, steht genau aus diesen Gründen vor ganz eigenen Herausforderungen. In diesem Beitrag erklären wir, worauf man achten sollte, geben praktische Tipps und teilen lokale Hinweise für einen entspannten Umzug.
Herausforderungen bei Umzug in Frankfurt: Hochhäuser, Altbauten und Halteverbot
Ein Umzug in Frankfurt bringt einige ganz typische Probleme mit sich. In engen und stark befahrenen Vierteln wie Nordend, Bornheim oder dem Westend sind Parkplätze Mangelware. Ohne vorher eingerichtete Halteverbotszonen kann das Be- und Entladen zur echten Geduldsprobe werden.
Auch der Verkehr kann zu Verzögerungen führen. In älteren Gebäuden oder Hochhäusern ohne Aufzug, zum Beispiel in Teilen von Sachsenhausen oder Fechenheim, ist oft ein Außenlift nötig, um Möbel sicher in die oberen Etagen zu bekommen. Zusätzlich können Baustellen und Straßensperrungen, etwa in Bockenheim oder Niederrad, Umwege verursachen und den Umzug erschweren.
Wer rechtzeitig plant, kann sich viel Stress ersparen. Die Einrichtung einer Halteverbotszone in Frankfurt kostet in der Regel zwischen 130 € und 160 € pro Tag im Komplettpaket, also inklusive Genehmigung, Aufstellung und Abbau. Beispielsweise kann man online eine Zone (ca. 15 m, 1 Tag, inkl. behördlicher Genehmigung) zum Festpreis von 129 € buchen.
Selbst umziehen oder doch lieber Profis beauftragen?
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, einen Umzug anzugehen. Die erste Frage lautet: Kann ich das allein – oder mit der Hilfe von Freunden – schaffen, oder sollte ich ein professionelles Umzugsunternehmen engagieren?
In Frankfurt gibt es zahlreiche erfahrene Umzugsdienstleister, die sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung unterstützen können. Dank ihrer Routine kennen sie die örtlichen Gegebenheiten genau, kümmern sich um die Organisation von Außenliften oder Halteverbotszonen, während man selbst Zeit für andere Dinge hat. Wer das nötige Kleingeld hat, ist mit einem Umzugsunternehmen gut beraten.
Allerdings ist das natürlich nicht für jedes Budget machbar. Ein selbstorganisierter Umzug ist zwar mit mehr körperlicher Arbeit und Aufwand verbunden, dafür aber deutlich günstiger und kann mit einer lockeren Herangehensweise und guter Planung zu einem zusammenschweißenden Event werden werden.
Verkehr und Transporter: So klappt’s mit der Planung
Wer selbst Hand anlegt, kommt meist nicht umhin, einen Transporter zu mieten. Kleinere Sprinter gibt es schon ab etwa 25 Euro pro Tag, ein Umzugstransporter kostet um die 55 Euro, ein größerer LKW etwa 80 Euro, zum Beispiel bei Anbietern wie Starcar, Europcar oder Sixt.
Frankfurt ist nicht nur Banken- und Messestadt, sondern auch einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Deutschlands. Das Frankfurter Kreuz, an dem die Autobahnen A3 und A5 aufeinandertreffen, gilt mit rund 335.000 Fahrzeugen täglich als das meistbefahrene Autobahnkreuz der Bundesrepublik. Insgesamt sind in Frankfurt mehr als 430.000 Fahrzeuge zugelassen, eine der höchsten Fahrzeugdichten in deutschen Großstädten.
Das führt zwangsläufig zu regelmäßigem Stau, besonders zu den Pendlerzeiten. Im Schnitt verbringen Autofahrende in Frankfurt rund 36 Stunden pro Jahr im Stau. Damit gehört die Stadt zu den zehn stauanfälligsten Städten Deutschlands. Die Hauptverkehrszeiten liegen zwischen 6 und 9 Uhr morgens sowie 16 und 18 Uhr abends. Besonders donnerstags ist der Abendverkehr oft zähfließend.
Wer also einen Transporter mietet, sollte diese Stoßzeiten möglichst meiden. Ideal ist ein Umzug vormittags oder in den frühen Nachmittagsstunden. Vorher lohnt es sich, die aktuelle Verkehrslage zu checken und sich über Baustellen oder Straßensperrungen zu informieren. So lässt sich der Tag deutlich stressfreier gestalten.
Umziehen bedeutet auch: Zeit einplanen
Ein Umzug in Eigenregie bedeutet fast immer zusätzlichen Zeitaufwand. In der Regel muss dafür Urlaub genommen werden. Zieht man während der Arbeitszeit um und der Arbeitgeber genehmigt eine Freistellung, bedeutet das meist unbezahlten Urlaub. Ein gesetzlich geregelter Anspruch auf Sonderurlaub besteht in Deutschland nicht. Das gilt auch bei einem Umzug. Nur bei beruflich bedingten Wohnortwechseln kann es Ausnahmen geben, wenn solche Sonderregelungen vertraglich vereinbart wurden. Und gerade in Frankfurt ziehen viele Menschen aus beruflichen Gründen her.
Nach dem Umzug: Ummeldung nicht vergessen
Einer der ersten Behördengänge nach dem Umzug ist die Anmeldung des neuen Wohnsitzes. Diese kann beim zentralen Bürgeramt Frankfurt oder in einem der Bürgerämter in Höchst, Nordwest, Dornbusch, Sachsenhausen, Nieder-Eschbach, Bergen-Enkheim sowie in den Außenstellen Fechenheim, Kalbach, Nieder-Erlenbach und Harheim erledigt werden. Wichtig: Man benötigt den Personalausweis oder Reisepass sowie die Wohnungsgeberbestätigung. Mittlerweile ist die Ummeldung auch bequem online möglich. Dafür braucht man ein NFC-fähiges Smartphone oder ein Kartenlesegerät am PC sowie die AusweisApp und ein bundID-Konto. Auch das Auto muss umgemeldet werden. Dafür ist die zentrale Zulassungsstelle am Römerhof 19 zuständig.
Beliebte Stadtteile in Frankfurt zum umziehen – und wer sich hier wohl am wohlsten fühlen wird
- Westend
Ein elegantes, grünes Viertel mit vielen Altbauwohnungen und gepflegten Parkanlagen. Ideal für Berufstätige und Familien mit größerem Budget, die eine ruhige und dennoch zentrale Lage suchen. Die Nähe zur Innenstadt und zu den Banken macht es besonders für Pendler attraktiv. Auch Hundebesitzer freuen sich über Grünflächen wie den Grüneburgpark. - Sachsenhausen
Sachsenhausen vereint urbanes Lebensgefühl mit hoher Lebensqualität. Besonders rund um das Museumsufer gibt es eine lebendige Kneipen- und Kulturszene. Studierende profitieren von der Nähe zur Universität und der sehr guten ÖPNV-Anbindung. Familien und Hundebesitzer schätzen die vielen Parks und das breite Freizeitangebot. - Bornheim
Das als „das Dorf in der Stadt“ bekannte Bornheim punktet mit einer entspannten Atmosphäre, vielen Cafés und dem beliebten Wochenmarkt. Ein Viertel, das perfekt zu jungen Familien, Kreativen und auch Senioren passt – dank ruhiger Nebenstraßen und guter Nahversorgung. - Bockenheim
Ein vielseitiger Stadtteil, der sowohl Studierende als auch Berufstätige anspricht. Die Nähe zur Goethe-Universität macht Bockenheim besonders attraktiv für junge Menschen. Gleichzeitig ist die Anbindung hervorragend – ein echter Vorteil für alle, die schnell ins Zentrum möchten. - Nordend
Das Nordend zählt zu den beliebtesten Vierteln Frankfurts. Es ist lebendig, vielfältig und bietet viele Grünflächen. Ob junge Familien, Paare oder Singles – hier fühlt man sich wohl. Kleine Läden, Cafés und eine sehr gute Infrastruktur machen das Viertel besonders lebenswert. - Fechenheim
Etwas außerhalb gelegen und preislich meist günstiger. Ideal für Familien oder Hundebesitzer, die etwas mehr Platz suchen. Es ist ein ruhiges Wohngebiet mit viel Grün und guter Anbindung an die Innenstadt. - Niederrad
Durch das große Mainufer-Areal und die Nähe zu vielen großen Arbeitgebern ist Niederrad besonders bei Berufstätigen beliebt. Auch Senioren schätzen die ruhigen Wohnstraßen und die gute Anbindung ans Stadtzentrum.