Nachrichten Groß-Gerau: Am Wochenende bebt der Boden am Rüsselsheimer Dreieck – allerdings geplant und kontrolliert. Zwei in die Jahre gekommene Autobahnbrücken über der A67 werden mit Sprengstoff zum Einsturz gebracht. Damit schaffen die Straßenbauer Platz für die endgültige Fertigstellung des Neubaus. Für Autofahrer bedeutet die Aktion jedoch: Sperrungen, Umleitungen und Geduld.
Zwei Detonationen in wenigen Sekunden
Die Sprengung ist der Höhepunkt eines jahrelangen Bauprojekts im Landkrei Groß-Gerau. Nachdem bereits drei neue Brücken fertiggestellt und in Betrieb genommen wurden, müssen nun die alten Bauwerke weichen.
In den frühen Morgenstunden des Samstags sollen zwei gezielte Sprengungen im Abstand von etwa zehn bis fünfzehn Sekunden erfolgen. Danach werden die Trümmer zerkleinert und abtransportiert – ein logistischer Kraftakt, der minutiös vorbereitet wurde.
„Sicherheit hat oberste Priorität“, betont ein Sprecher der Autobahn GmbH. Fachleute haben das Sprengkonzept in enger Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr und Sprengtechnikern erarbeitet.
Vollsperrung ab Freitagabend
Damit alles reibungslos funktioniert, wird das Rüsselsheimer Dreieck von Freitagabend, 21 Uhr, bis Montagmorgen, 5 Uhr, vollständig gesperrt. Betroffen sind die Autobahnen A60 und A67 sowie mehrere Verbindungsrampen. Besonders die Fahrbeziehungen Mainz–Frankfurt und Darmstadt–Mainz bleiben während der Sprengung für einige Stunden blockiert.
Autofahrerinnen und Autofahrer müssen großräumige Umleitungen nutzen. Die Autobahn GmbH rät, den Bereich weiträumig zu umfahren und mehr Zeit einzuplanen. Auch der Verkehr auf den Ausweichstrecken dürfte spürbar zunehmen.
Polizei und Feuerwehr aus dem Landkreis Groß-Gerau sichern großräumig ab
Rund um die Sprengstelle wird ein Sicherheitsradius von mehreren hundert Metern eingerichtet. Während der Detonation ist das Betreten oder Befahren des Gebiets streng verboten. Polizei und Feuerwehr werden vor Ort sein, um das Areal zu sichern und mögliche Verkehrsbehinderungen zu regeln.
„Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und darum, den Bereich zu meiden“, so die Behörden. Für Anwohnende ist der Einsatz von Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen, da die Explosionen auch in umliegenden Stadtteilen zu hören sein werden.
Neubauten sorgen künftig für mehr Sicherheit
Die alten Brücken stammen aus den 1960er-Jahren und waren zuletzt stark sanierungsbedürftig. Risse im Beton und Materialermüdung machten eine Erneuerung unumgänglich. Die nun fertiggestellten Neubauten sollen nicht nur höhere Sicherheitsstandards erfüllen, sondern auch den Verkehrsfluss verbessern.
Zudem wurden die Fahrspuren verbreitert, Rampen angepasst und moderne Entwässerungssysteme installiert. Nach der Sprengung beginnen sofort die Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten, damit das Dreieck in wenigen Tagen wieder vollständig befahrbar ist.
Symbol für Infrastrukturwandel
Mit der Sprengung geht am Rüsselsheimer Dreieck ein Stück Verkehrsgeschichte zu Ende – und zugleich beginnt ein neues Kapitel moderner Verkehrsinfrastruktur.
Der spektakuläre Eingriff zeigt, dass Erneuerung manchmal nur durch Zerstörung möglich ist. Wenn die Trümmer geräumt und die Fahrbahnen wieder freigegeben sind, wird der Verkehr künftig flüssiger, sicherer und leiser rollen.
Artikelempfehlung: Neue Erkenntnisse zu Ermittlungen gegen Frankfurter Polizeibeamte