Nachrichten Mörfelden-Walldorf: Die Stadt Mörfelden-Walldorf aktualisiert die Entwässerungssatzung aus dem Jahr 1998 und die Wasserversorgungssatzung von 2015. In diesem Zuge steigen ab dem 1. Januar 2025 die Gebühren für Trinkwasser und Abwasser. Grund hierfür sind umfangreiche Investitionen, die zur Modernisierung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur notwendig sind. Die Anpassung stellt sicher, dass die gesetzlich vorgeschriebene Kostendeckung erreicht wird. Gleichzeitig sollen die neuen Gebühren bis 2028 stabil bleiben.
Neue Gebühren im Überblick
Die Gebührenanpassung basiert auf Kalkulationen eines externen Fachdienstleisters und den gesetzlichen Vorgaben. Die Änderungen im Detail:
- Trinkwasser: von 1,89 Euro auf 2,28 Euro pro Kubikmeter (+20 % inkl. Umsatzsteuer)
- Abwasser: von 3,01 Euro auf 4,11 Euro pro Kubikmeter (+37 %)
- Niederschlagswasser: von 0,88 Euro auf 0,90 Euro pro Quadratmeter entwässerte Fläche (+2 %)
Erster Stadtrat und Stadtwerkedezernent Karsten Groß betont, dass die Berechnungen auf den Jahresabschlüssen 2021 bis 2023 sowie den Ansätzen des Wirtschaftsplans 2025 basieren. „Die notwendigen Investitionen fanden in den zuständigen Gremien breite Zustimmung. Es wurde stets darauf hingewiesen, dass diese Maßnahmen mit Gebührenanpassungen verbunden sind.“
Modernisierung der Kläranlage
Ein Schwerpunkt der Investitionen ist der Ausbau der Kläranlage zur Integration einer vierten Reinigungsstufe. Mit Technologien wie Pulveraktivkohle, Ozonung und Tuchfiltration können Arzneimittelrückstände, Chemikalien und andere Spurenstoffe effektiv entfernt werden. „Damit setzen wir neue Standards für den Gewässerschutz und tragen nachhaltig zur Sicherung der Trinkwasserqualität im Hessischen Ried bei“, erklärt Groß.
Sanierung des Trinkwassernetzes
Auch das Trinkwassernetz wird umfassend modernisiert. Viele Leitungen sind bis zu 100 Jahre alt und müssen ausgetauscht werden. Seit 2020 wurden bereits neun Kilometer veralteter Asbestzementrohre durch moderne Leitungen ersetzt. Diese Arbeiten werden fortgeführt, um die Versorgung langfristig zu sichern. Jochen Göbel, Betriebsleiter der Stadtwerke, hebt hervor: „Unsere unabhängige Trinkwasserversorgung schützt uns vor externen Preissteigerungen und macht uns zukunftsfähig.“
Gebührenanpassung trotz Kosteneinsparungen
Die ursprünglich für das Abwasser prognostizierten Gebührensteigerungen konnten durch Einsparungen beim Bau der Kläranlage abgemildert werden. Statt der 2020 prognostizierten 4,76 Euro pro Kubikmeter beträgt die Abwassergebühr nun 4,11 Euro – trotz gestiegener Projektkosten.
Mit der geplanten Modernisierung investiert Mörfelden-Walldorf gezielt in eine zukunftssichere und nachhaltige Wasserwirtschaft, die langfristig stabile Versorgung und Umweltstandards garantiert.
Am 08. März startet die Frühjahrsaktion für mehr Sauberkeit in der Stadt.