Moenchhofkapelle e1654450087214
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Ein unscheinbares Gotteskloster, bewacht von einem Friedhof inmitten eines Wäldchen. Es ist die Rede von der Mönchhofkapelle in Raunheim. Sie ist die älteste erhaltene Kapelle in Raunheim und wird durch den gegründeten Förderverein Mönchheimkapelle e. V. instand gehalten. Das Kloster liegt zwischen Raunheim und Kelsterbach. Das Kulturdenkmal liegt heute am errichteten Main-Radweg, wo auf der westlichen Seite das ehemalige Caltex Gelände war und auf der anderen Seite der Main entlang fließt.


Heutzutage: Eine Kapelle erzählt Geschichte

Die Kapelle hält ihren alten Charme, durch ihren schiefergedeckten Barockbau mit aufsitzendem Dachreiter, der in einem Spitzhelm endet, aufrecht. Es ist ein echter Hingucker und versetzt einen in die Geschichte zurück. Das bereits im Mittelalter existierende Kloster wird heutzutage für Trauungen, kulturelle Veranstaltungen, Führungen und Gottesdienste genutzt. Im Rahmen von kulturellen Zwecken finden hier Vorlesungen oder Konzerte statt.

Die Kapelle wurde 2007 durch die Fraport AG und mit Zusammenarbeit der Mönchhofkapelle e. V. hochwertig renoviert und 2008 fertiggestellt. Heutzutage hält Raunheim einen unbefristeten Pachtvertrag mit der Fraport- Tochter (Real Estate Mönchhof) geschlossen. In Aussicht soll auch eine Kooperation mit Kelsterbach stattfinden.

 

Umgebung – Ein Ort der Nostalgie

CC BY 3.0 | Echtner

Die Mönchhofkapelle ist versteckt gelegen und schwer zu finden. Mit dem Auto gelangt man über die B43 zwischen Kelsterbach und Raunheim entlang der Eddersheimer Schleuse entlang des Main zur Kapelle. Auch mit dem Fahrrad kommt ihr zum Kloster. Entlang am Mainuferweg durch den Regionalpark „Rhein-Main Süd-West“ führt der Radweg hindurch zum Friedhof. Wo sich auch das Klösterchen befindet.

Vorgeschichte – Durch gute und schlechte Zeiten geprägt

Die Geschichte der Mönchhofkapelle reicht bis ins Mittelalter zurück, wo die Kirche sowie der Friedhof nachweislich existierte und erstmalig unkundig erwähnt wurde. Man vermutet, dass die Kapelle früher dem Dorf namens „Wüsteneddersheim“ angehörte. Die Kapelle ging durch mehrere Hände und hat einige Besitzer durchlaufen, bis der 30-jährige Krieg kam. Da wurde sie, wie man sagt, durch einen Brand zerstört. 1687 fand der Wiederaufbau der Mönchhofkapelle statt und wurde unter einem katholischen Pächter weitergeführt. Die Einweihung der Kapelle fand am 3. August. 1687 statt. Seitdem fanden regelmäßige Gottesdienste in der Kapelle statt. Im Jahr 1946 entsteht das Land Hessen und wird Staatsdomäne des Landes Hessen. Nach weniger als 20 Jahren, um 1962/63 wurde die Staatsdomäne Mönchhof wieder aufgelöst und der Pächter riss damit alles nieder. Außer die Kirche, in der Gottesdienste stattfanden und der Friedhof blieben erhalten. Daraufhin wird Caltex, die im gleichen Jahr eine Raffinerie gründeten Eigentümer. Die Ölraffinerie beliefert Tankstellen wie Texaco oder DEA. 1973 wird die Kapelle dann durch unbekannte Täter der Innenraum verwüstet. Man handelt daraufhin direkt und es wird die Glocke der Kapelle sowie der Beichtstuhl in das Raunheimer Heimatmuseum gebracht, wo sie aufbewahrt sind und noch ewig erhalten bleiben werden. 1985 erfolgt dann die Schließung der Ölraffinerie, seitdem befindet sich seit 2000 eine Industriebranche. 2004 wechselt die Mönchhofkapelle wieder ihren Besitzer und geht zurück zur Fraport AG. Im Jahr 2007 wird die Mönchhofkapelle in Höhe von 200.000 EUR neu renoviert und befindet sich bis 2008 in Renovierungsarbeiten. 2008 wurde sie schließlich durch einen Gottesdienst eingeweiht, der von ZDF live übertragen wurde.