Der Schutz des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters nimmt in Südhessen weiter Fahrt auf: Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt hat heute einen Förderbescheid an den Landschaftspflegeverband Darmstadt-Dieburg übergeben. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit dem Verband, der Zuchtstation des Landes Hessen und der Landschaftspflegeabteilung des Landkreises wurden bereits Ende Mai 30 Feldhamster nahe Pfungstadt in die Freiheit entlassen.
Das Schutzprogramm
Die Maßnahme ist Teil eines längerfristigen Schutzprogramms, das jährlich die Auswilderung von rund 30 Tieren vorsieht – mit dem Ziel, bis 2029 eine stabile und sich selbst erhaltende Population aufzubauen. Die geschützte Auswilderungsfläche bei Pfungstadt zählt zu den letzten Lebensräumen des Feldhamsters in Südhessen.
„Der Schutz des Feldhamsters steht exemplarisch für die Herausforderungen und Chancen des modernen Artenschutzes“, betonte Hilligardt bei der Übergabe des Bescheids. Nur durch die enge Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung sei es möglich, bedrohte Arten wie den Feldhamster dauerhaft in ihrer natürlichen Umgebung zu sichern.
Betreut wird die Zuchtstation durch die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Sie stellt jährlich die Tiere für die kontrollierte Auswilderung im Projektgebiet „Eschollbrücken“ bereit. Die Tiere finden in einem sogenannten „Hamsterhotel“ mit Schutzzaun ihre neue Heimat – ein Konzept, das sich bereits in früheren Projekten bewährt hat.
Hintergrund: Der Feldhamster gilt in Hessen und weltweit als stark gefährdet. Die Zahl der bekannten Populationen im Bundesland ist in den vergangenen Jahrzehnten von ursprünglich 58 auf aktuell zehn zurückgegangen. Weitere Informationen erhaltet Ihr hier