Nachrichten Groß-Gerau | Der Krankenstand im Landkreis Groß-Gerau ist im ersten Halbjahr 2020 gesunken. Die Zahl der Erkrankungen nahm während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozentpunkte ab. Mit 4,1 Prozent gab es in der Region zudem einen geringeren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,2 Prozent).


41 von 1.000 Arbeitnehmern krankgeschrieben

Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag von 1.000 Arbeitnehmern 41 krankgeschrieben. Im gesamten Vorjahr 2019 betrug der Krankenstand im Landkreis Groß-Gerau 4,6 Prozent. Der höchste Krankenstand im Jahr 2019 in Hessen wurde mit 5,2 Prozent in den Landkreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg verzeichnet, der niedrigste mit 3,6 Prozent in Frankfurt am Main.

Verletzungsbedingte Fehltage sanken

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Groß-Gerau zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Hier wird deutlich, wie sich die Anzahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres veränderten. Die verletzungsbedingten Fehltage sanken während dieses Zeitraums am stärksten von allen Diagnosen um knapp 18 Prozent. Die meisten Ausfallstage entfielen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen, zu denen Rückenleiden gehören. Sie gingen ebenfalls um gut elf Prozent zurück, verursachten damit aber erneut den größten Anteil am Krankenstand in der Region.

Besonders im Blickfeld stehen die Atemwegserkrankungen aufgrund der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach sich Patienten mit leichten Erkältungssymptomen von März bis Ende Mai telefonisch krankschreiben lassen konnten. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes für das erste Halbjahr 2020 zeigt für den Landkreis Groß-Gerau, dass die Fehltage bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar von 153 Tage je 100 Versicherte auf 157 Tage zunahmen, aber immer noch weit unterhalb des Wertes aus dem Grippejahr 2018 lagen (184 Tage).



Manfred Schäfer, Chef der DAK-Gesundheit in Groß-Gerau dazu

„Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind“, sagt Manfred Schäfer: „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Drei Erkrankungsarten sorgten für mehr als die Hälfte der Fehltage

Der DAK-Gesundheitsreport für den Landkreis Groß-Gerau analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt, dass sich mehr als die Hälfte aller Fehltage auf drei Krankheitsarten zurückführen lassen. An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie zum Beispiel Rückenleiden. Sie sind für jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in der Region verantwortlich (21,5 Prozent). Danach folgen fast gleichauf Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Sinusitis mit 16,5 Prozent und psychische Leiden mit 16,2 Prozent.

„Mit unseren Analysen zum Krankenstand im Landkreis Groß-Gerau setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe,“ sagt Manfred Schäfer. „Unter dem Eindruck der Veränderungen erweitern wir unsere Online-Angebote für Beschäftigte und bieten Firmen in der Region Online-Workshops und Schulungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen“, so der DAK-Chef.