Wirtschaft und Betrieb: Auf der einen Seite herrscht oft große Perspektivlosigkeit und die Frage steht im Raum, wie es nach der Schule weitergeht und welcher Beruf der Richtige ist. Auf der anderen Seite gibt es verzweifelte Versuche von vielen Betrieben, um Nachwuchs für die duale Ausbildung zu finden.
Manchmal ist so ein Matching gar nicht so einfach. Denn nicht immer passen auf den ersten Blick Anforderungen und Fähigkeiten/Kenntnisse, aber auch Erwartungen zueinander. Oder man weiß schlichtweg gar nicht, was überhaupt erwartet wird.
Beim Zusammenfinden kann die Berufsberatung der Arbeitsagentur helfen.
In der Woche der Ausbildung ab 24. März will die Agentur für Arbeit in Mainz die Aufmerksamkeit genau auf dieses Themenfeld lenken:
Was tun, wenn man sich noch nicht so ganz sicher ist, ob alles passt, also ob dieses oder jenes Berufsfeld das Richtige ist. Wenn man nicht weiß, ob man den Anforderungen genügen kann?
Und umgekehrt für den Betrieb: Lohnt ein zweiter Blick auf den/die Bewerber/in, der/die vielleicht nicht alle meine Voraussetzungen erfüllt; wie kann ich herausfinden, ob das Potential nicht dennoch da ist?
Manchmal hilft einfach Zeit. Zeit, sich kennenzulernen.
Geht es um einen relativ kurzen Einblick, dann unterstützt ein Berufsorientierungspraktikum junge Menschen dabei, einen vertieften Einblick in den jeweiligen Ausbildungs- oder dualen Studienberuf zu erhalten. So lernt die potentielle Nachwuchskraft praxisnah die Aufgaben, Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen kennen und kann herausfinden, ob der Beruf tatsächlich passt. Wer dies mit der Berufsberatung vorweg abspricht, kann für ein solches Praktikum, welches in der Regel ein bis sechs Wochen dauert, z.B. Fahrtkosten über die Agentur abrechnen.
Für einen etwas längeren Zeitraum gibt es die Einstiegsqualifizierung (EQ), die für beide Seiten in einem sicheren Rahmen schafft. Die EQ ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum, das die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung fördern. Es läuft mindestens vier und höchstens zwölf Monate. Ziel der Einstiegsqualifizierung ist es, im Anschluss in Ausbildung übernommen zu werden. Die Jugendlichen erhalten eine monatliche Vergütung, sind sozialversichert und bekommen ein Zeugnis vom Betrieb und auf Antrag ein Zertifikat von der zuständigen Kammer. Gegebenenfalls kann die anschließende Ausbildungszeit sogar verkürzt werden.
In dieser Zeit haben Jugendliche die Chance, durch Leistungen zu überzeugen und nicht nur aufgrund von Zeugnissen beurteilt zu werden. Und beide Seiten können sich vergewissern, ob dies der richtige Weg ist.
Manchmal braucht es noch ein bisschen mehr.
Zum Beispiel wenn man Hilfe benötigt, um für Prüfungen zu lernen, in der Berufsschule am Ball zu bleiben, einen privaten Streit zu klären oder ein Problem im Betrieb zu lösen. Oder auch um die Deutschkenntnisse noch zu verbessern.
In diesem Fall hilft die Assistierte Ausbildung (AsA). Ob in der EQ oder schon in einem Ausbildungsverhältnis, hierdurch können Lücken ausgeglichen werden, Betrieb und Jugendlichem unter die Arme gegriffen werden und bestenfalls ein Abschluss geschafft oder ein Abbruch vermieden werden. AsA ist für beide Seiten kostenlos, muss aber bei der Arbeitsagentur beantragt werden. Eine Beratung ist erforderlich.
Mehr zu diesen Unterstützungshilfen gibt es hier:
Für Betriebe:
Für Jugendliche:
Berufsorientierungspraktikum
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/berufsorientierungspraktikum
Einstiegsqualifizierung
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/ausbildung-vorbereiten-unterstuetzen
Assistierte Ausbildung
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/assistierte-ausbildung-machen