Wandern im Saarland – Im Saarland entfaltet der Herbst seine volle Wirkung: Laubwälder färben sich in kräftigen Rot- und Gelbtönen, während sich in den Tälern leichter Nebel bildet. Besonders eindrücklich zeigt sich diese Jahreszeit im nördlichen Saarland rund um Nonnweiler und den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Die Region zeichnet sich durch ihre stille, nahezu unberührte Natur aus – ein Landschaftsbild, das bereits vor mehr als 2.000 Jahren von den Kelten durchwandert wurde.
Zeugnisse keltischer Geschichte
Die Kelten prägten über lange Zeit die kulturelle Entwicklung Mitteleuropas. Ihre gesellschaftlichen Strukturen, Metallverarbeitungstechniken und religiösen Vorstellungen bezeugen eine hochentwickelte Kultur.
Ein bedeutendes archäologisches Zeugnis dieser Epoche ist der Keltische Ringwall Otzenhausen. Die Befestigungsanlage zählt zu den beeindruckendsten ihrer Art in Europa. Die ursprüngliche Mauer erreichte vermutlich über zehn Meter Höhe und eine Breite von bis zu 40 Metern. Weite Teile der Steinwälle sind noch heute gut erhalten und vermitteln einen Eindruck von den Dimensionen der Anlage.
Am Fuße des Ringwalls wurde ein keltisches Dorf nach historischen Erkenntnissen rekonstruiert. Es zeigt, wie Siedlungen zur Zeit der Treverer ausgesehen haben könnten. Besucher erhalten dort Einblicke in Handwerkstechniken, Lebensweisen und Rituale. Geführte Rundgänge – auf Wunsch auch durch Darsteller in keltischer Gewandung – vertiefen die Kenntnisse über die regionalen Wurzeln und die Bedeutung des Ringwalls.
Wandern zwischen Natur und Geschichte
Um Naturerlebnis und Archäologie miteinander zu verbinden, eignet sich eine Wanderung auf der „Traumschleife Dollbergschleife“. Der 11,4 Kilometer lange Premiumweg verläuft durch dichte Wälder des Nationalparks Hunsrück-Hochwald und führt hinauf auf den 693 Meter hohen Dollberg. Von der höchsten Erhebung des Saarlands eröffnet sich ein weiter Blick über die farbigen Wälder und die Talsperre Nonnweiler. Das fjordähnliche Gewässer ist das größte Trinkwasserreservoir in Saarland und Rheinland-Pfalz.
Unterwegs passiert man den Züscher Hammer, ein rekonstruiertes Hammerwerk aus dem 17. Jahrhundert. Es erinnert an die frühe Eisenverarbeitung in der Region und zeigt anhand funktionierender Technik, welche Bedeutung die Metallgewinnung für die historische Entwicklung des Hunsrücks hatte.
Weitere Routen für Naturbegeisterte
Neben der Dollbergschleife bietet die Gemeinde Nonnweiler zahlreiche weitere Wanderwege, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Dazu zählt die „Hubertusrunde“, die alternative Perspektiven auf die Talsperre eröffnet und über schmale Pfade durch alte Buchenbestände führt. Die Strecke verläuft zudem entlang der Prims und des Forstelbachs, die durch naturnahe Abschnitte des Waldes fließen.
Auch abseits dieser bekannten Wege gibt es zahlreiche kürzere Touren, die sich für Familien, Gelegenheitswanderer oder Besucher mit wenig Zeit eignen. Einige führen zu Aussichtspunkten, andere zu kulturhistorischen Stätten oder entlang kleiner Bäche. Informationen, Karten und Höhenprofile stellt die Gemeinde auf ihrer Website zur Verfügung.
Regionale Küche als Abschluss
Nach einem Wandertag laden Gasthäuser in Nonnweiler und den umliegenden Ortsteilen zu regionalen Speisen ein. Viele Betriebe setzen auf traditionelle Rezepte und Produkte aus der Umgebung. Von rustikaler Hausmannskost bis zu modernen Interpretationen regionaler Gerichte findet sich eine breite Auswahl, um den Tag stimmungsvoll ausklingen zu lassen.
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