Diese Erlebniswelten machen Niedersachsen zum Abenteuerland

Wolfsburg, 06.03.2024, Phaeno zu Heimspielen der Wölfe und Wölfinnen in Grün-Weiß erleuchet. Foto: Darius Simka/regios24

Freizeit war gestern – heute geht es um Erlebnisse. Nicht nur schauen, sondern eintauchen. Nicht nur klicken, sondern fühlen. In Niedersachsen haben sich in den letzten Jahren Freizeitcenter etabliert, die genau das möglich machen: Sie verbinden Technologie mit Fantasie, Wissenschaft mit Spieltrieb und Nostalgie mit Next-Level-Entertainment. Das Ergebnis sind Orte, an denen Erwachsene wieder staunen wie Kinder und Kinder das Gefühl haben, mitten in einem Computerspiel zu stecken. Vom simulierten Weltraumtraining über Gaming-Zeitreisen bis hin zu Duftlaboren und Wissenschaftsshows – diese vier Erlebniswelten zeigen, wie moderne Freizeit heute funktioniert: immersiv, interaktiv und überraschend intensiv.

Space Magic in Aurich: Schwerelosigkeit für alle

Im ostfriesischen Aurich wird seit März 2025 nicht einfach gespielt – hier wird abgehoben. Das Weltraum-Entertainment-Center „Space Magic“ inszeniert die Idee vom Astronautentraining als Freizeitattraktion und bringt Besucher in eine Welt, die sonst nur Raumfahrtprogrammen vorbehalten ist. In simulierter Schwerelosigkeit klettern Gäste durch futuristische Module, lassen sich durch Licht- und Soundeffekte treiben und trainieren ihre Koordination wie Nachwuchs-Astronauten. Lasertag wird hier nicht als simples Spiel, sondern als taktische Mission inszeniert, der Hindernisparcours verlangt Strategie, Reaktionsstärke und körperliches Timing. Besonders beliebt ist das interaktive Pixel-Game, bei dem sich der Boden scheinbar in Lava verwandelt und jeder falsche Schritt das „Aus“ bedeutet. Neun Themenwelten, Escape-Rooms und ein Restaurant mit Panoramablick in einen stilisierten Sternenhimmel sorgen dafür, dass ein Besuch nicht wie ein Ausflug, sondern wie eine kleine Reise durchs All wirkt.

Hi-Score Hannover: Wo Geschichte spielbar wird

In Hannover steht ein Ort, der Gaming nicht ausstellt, sondern lebendig hält. Deutschlands größtes Videospielmuseum macht aus 50 Jahren Gaming-Geschichte eine aktive Erfahrung. Statt Vitrinen gibt es funktionierende Originalgeräte: Konsolen aus den 1970er-Jahren, ikonische Arcade-Automaten, klassische Flipper, legendäre Tanz- und Musikspiele sowie moderne VR-Stationen und E-Sport-Setups. Der Rundgang fühlt sich weniger wie ein Museumsbesuch an, sondern eher wie ein Streifzug durch verschiedene Jahrzehnte – unterstützt durch detailgetreu nachgebaute Wohnzimmer und Jugendzimmer, die zeigen, wie Gaming früher wirklich aussah. Hier treffen Eltern auf ihre ersten digitalen Erinnerungen, während Kinder zum ersten Mal erleben, wie sich Spiele „damals“ angefühlt haben. Regelmäßige Turniere, Community-Events und Retro-Gaming-Nächte machen das Museum zu einem Treffpunkt für Generationen.

Sensoria in Holzminden: Wenn Düfte Erinnerungen wecken

Holzminden wirkt auf den ersten Blick wie eine ruhige Fachwerkstadt – doch hier begann eine stille Revolution. Vor rund 150 Jahren wurde an der Weser erstmals Vanillin synthetisch hergestellt, ein Aroma, das heute weltweit in Lebensmitteln steckt. Genau diese Geschichte greift „Sensoria – Haus der Düfte und Aromen“ auf und verwandelt sie in eine spektakuläre Erlebniswelt für die Sinne. Besucher betreten Räume, in denen sie durch virtuose Licht- und Duftinszenierungen beispielsweise in ein blühendes Lavendelfeld eintauchen, lernen in der „Galerie der Düfte“ die exklusivsten und teuersten Aromen der Welt kennen und stehen am Ende vor einer digitalen Duftorgel, mit der sie ihr ganz persönliches Parfüm erschaffen können. Hier geht es nicht nur ums Riechen – hier geht es darum, wie eng Gerüche mit Erinnerungen, Emotionen und Geschmack verbunden sind.

Phaeno in Wolfsburg: Naturgesetze zum Anfassen

Das Science Center „phaeno“ in Wolfsburg setzt schon architektonisch ein Statement. Der Bau von Stararchitektin Zaha Hadid wirkt wie ein schwebendes Raumschiff – kantig, futuristisch, spektakulär. Und innen wird dieses Gefühl fortgesetzt: Über 300 Experimentierstationen laden dazu ein, Naturwissenschaften und Technik nicht zu lesen, sondern selbst zu erleben. Besucher lassen Wasser gegen die Schwerkraft fließen, erzeugen Blitze, spielen mit Magnetfeldern, Schallwellen und optischen Täuschungen. Zwei offene Labore, ein Wissenschaftstheater und ein Ideenforum verwandeln komplexe physikalische Phänomene in greifbare Aha-Momente. Statt trockener Theorie gibt es hier Staunen, Ausprobieren und Verstehen – und genau das macht den Reiz aus.