Verdi Streik
Verdi Streik

Die Gewerkschaft Verdi greift erneut zu drastischen Maßnahmen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste. Für Montag, den 10. März, ruft Verdi die Beschäftigten an insgesamt elf deutschen Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen sind unter anderem die großen Drehkreuze in Frankfurt/Main, München und Berlin sowie die Flughäfen in Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg und Leipzig-Halle.

Luftverkehr massiv beeinträchtigt

Nach ersten Schätzungen des Flughafenverbands ADV fallen durch den Streik voraussichtlich mehr als 3400 Flüge aus. Rund 510.000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten. „Elf Standorte gleichzeitig zu bestreiken hat eine neue Dimension“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Die Arbeitskampfmaßnahmen bedeuten ein Horrorszenario für die betroffenen Fluggäste.“

Lufthansa und der Flughafenverband ADV kritisieren die Streiks scharf. „Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun“, so Beisel weiter.

Hintergrund des Tarifkonflikts

Die Gewerkschaft Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zudem sollen die Zuschläge für Arbeit zu ungünstigen Zeiten angehoben und drei zusätzliche freie Tage gewährt werden.

In der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Februar hatten die Arbeitgeber von Bund und Kommunen jedoch kein Angebot vorgelegt. Sie halten die Forderungen der Gewerkschaft für nicht finanzierbar. Die nächsten Tarifverhandlungen sind für den 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt.

Kundgebungen am Streiktag geplant

Der 24-stündige Streik beginnt in der Nacht zum Montag um 0 Uhr und dauert bis 23:59 Uhr an. Die Streikenden sollen sich am Morgen zu Kundgebungen treffen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Warnstreiks an einzelnen Flughäfen gegeben, darunter in München, Hamburg, Köln und Düsseldorf. Dort führte dies bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugverkehr.

Passagiere sollten sich frühzeitig informieren

Reisenden wird geraten, sich frühzeitig bei ihrer Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren und alternative Reisemöglichkeiten zu prüfen. Betroffene Fluggäste könnten Anspruch auf Entschädigungen haben, sofern die Fluggesellschaften die Flüge nicht rechtzeitig absagen oder alternative Beförderungen anbieten.

Die nächsten Tage dürften zeigen, ob sich die Tarifparteien in Potsdam annähern können oder ob weitere Streiks drohen.