Nachrichten Frankfurt am Main: Die Hessische Landesregierung hat einen umfassenden 7-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Drogenkriminalität im Frankfurter Bahnhofsviertel vorgestellt. Innenminister Roman Poseck (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) betonten, dass das Maßnahmenpaket sowohl auf mehr Sicherheit als auch auf soziale Hilfsangebote abzielt. Das Bahnhofsviertel, das als Brennpunkt für Drogendelikte und Kriminalität gilt, soll durch verstärkte Polizeipräsenz, Videoüberwachung und Präventionsmaßnahmen sicherer werden.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität und Drogenhandel
Ein zentrales Element des 7-Punkte-Plans ist der verstärkte Einsatz von Polizei- und Ordnungskräften. Innenminister Poseck kündigte an, dass die Polizei mit zusätzlichen Einheiten dauerhaft im Viertel präsent sein wird. Zudem sollen Drogenhändler und Straftäter konsequenter verfolgt werden. Dazu gehört auch eine stärkere Überwachung öffentlicher Plätze durch Videokameras, um Straftaten schneller aufzuklären und präventiv zu wirken.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer engeren Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz und Ordnungsbehörden. Durch eine optimierte Abstimmung sollen Straftaten effizienter geahndet und Wiederholungstäter schneller aus dem Verkehr gezogen werden.
Soziale Hilfsangebote für Suchtkranke
Neben repressiven Maßnahmen setzt der Plan auch auf Prävention und soziale Unterstützung. Sozialminister Klose erklärte, dass die Stadt Frankfurt und das Land Hessen gemeinsam Hilfsangebote für suchtkranke Menschen ausbauen wollen. Geplant sind zusätzliche Anlaufstellen, mehr Streetworker sowie eine bessere medizinische Versorgung für Betroffene. Die bestehenden Hilfsangebote sollen zudem aufsuchender gestaltet werden, um drogenabhängige Menschen frühzeitig zu erreichen und ihnen Alternativen zur Straße zu bieten.
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Bahnhofsviertel
Ein weiteres Ziel des Maßnahmenpakets ist es, die Lebensqualität für Anwohner, Geschäftsleute und Besucher im Bahnhofsviertel zu erhöhen. Neben der verstärkten Polizeipräsenz sollen auch bauliche Veränderungen und Reinigungsmaßnahmen dafür sorgen, dass öffentliche Plätze sauberer und sicherer werden. Innenminister Poseck betonte, dass die Sicherheit der Bürger oberste Priorität habe: „Wir können und werden nicht akzeptieren, dass das Bahnhofsviertel ein rechtsfreier Raum bleibt. Die Menschen müssen sich hier wieder sicher fühlen.“
Kritik und Forderungen nach langfristigen Lösungen
Während viele Anwohner und Geschäftsinhaber die angekündigten Maßnahmen begrüßen, gibt es auch kritische Stimmen. Sozialverbände warnen, dass eine reine Verdrängung der Drogenszene keine nachhaltige Lösung sei. Sie fordern verstärkte Investitionen in Therapieplätze und langfristige Strategien zur Suchtbekämpfung. Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen sehen den 7-Punkte-Plan als einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel. In den kommenden Monaten soll überprüft werden, wie effektiv die Maßnahmen sind und ob weitere Anpassungen notwendig sind.