Mit den sinkenden Temperaturen im Winter kämpfen viele Menschen mit trockenen und rissigen Händen. Der ständige Wechsel zwischen kalter Luft draußen und trockener Heizungsluft drinnen strapaziert die Haut und entzieht ihr Feuchtigkeit. Doch mit einigen gezielten Maßnahmen und der richtigen Pflege lässt sich diesem Problem vorbeugen und bestehende Hautprobleme können gelindert werden.

Warum werden Hände im Winter besonders trocken?

Die Haut besitzt eine natürliche Schutzbarriere, die sie vor dem Austrocknen schützt. Diese Barriere besteht aus Lipiden und Feuchtigkeit, die in der obersten Hautschicht gespeichert sind. Kälte, Wind und Heizungsluft beeinträchtigen diese Barriere, indem sie die Lipidschicht zerstören und die Feuchtigkeit schneller verdunsten lassen. Hinzu kommt, dass im Winter die Talgproduktion der Haut zurückgeht, was den Schutz zusätzlich schwächt. Besonders die Hände, die oft ungeschützt der Witterung ausgesetzt sind, sind davon betroffen. Häufiges Händewaschen und die Verwendung von Desinfektionsmitteln verschärfen die Situation zusätzlich.

1. Die richtige Handpflege im Winter

Der Schlüssel zu gesunden Händen liegt in einer regelmäßigen und gezielten Pflege. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Hände durch die kalten Monate bringen:

  • Rückfettende Seifen verwenden: Beim Händewaschen sollten Sie milde, pH-neutrale Seifen oder sogenannte Syndets verwenden, die die Haut nicht zusätzlich austrocknen. Produkte mit rückfettenden Inhaltsstoffen wie Panthenol oder Glycerin sind besonders geeignet.
  • Warmes statt heißes Wasser: Vermeiden Sie heißes Wasser, da es die Haut stärker austrocknet. Lauwarmes Wasser reinigt die Hände ebenso gründlich und ist schonender.
  • Hände gründlich abtrocknen: Nach dem Waschen sollten die Hände gut abgetrocknet werden, besonders in den Zwischenräumen. Feuchte Haut trocknet bei kalten Temperaturen schneller aus und kann rissig werden.

2. Regelmäßiges Eincremen

Ein guter Handbalsam ist im Winter unerlässlich. Die richtige Creme sollte folgende Eigenschaften haben:

  • Feuchtigkeit spenden: Inhaltsstoffe wie Urea, Hyaluronsäure oder Glycerin versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und binden sie.
  • Schutzfilm aufbauen: Produkte mit natürlichen Fetten wie Sheabutter, Jojobaöl oder Mandelöl stärken die Hautbarriere und schützen vor Umwelteinflüssen.
  • Entzündungen vorbeugen: Handcremes mit beruhigenden Wirkstoffen wie Kamille oder Allantoin helfen bei gereizter Haut.

Anwendungstipp: Cremen Sie Ihre Hände nach jedem Waschen und vor dem Schlafengehen ein. Für eine besonders intensive Pflege können Sie die Creme dick auftragen und Baumwollhandschuhe über Nacht tragen.

3. Handschuhe tragen

Der einfachste Schutz gegen die Kälte sind Handschuhe. Achten Sie darauf, dass sie nicht nur warm, sondern auch atmungsaktiv sind, damit sich keine Feuchtigkeit staut. Baumwollhandschuhe eignen sich gut für den Alltag, während wasserabweisende Modelle bei Schnee und Regen die bessere Wahl sind.

Auch bei der Hausarbeit sollten Sie Handschuhe tragen. Putzmittel enthalten oft aggressive Chemikalien, die die Haut zusätzlich austrocknen können. Mit Gummihandschuhen, idealerweise mit einem Innenfutter aus Baumwolle, können Sie Ihre Hände effektiv schützen.

4. Ausreichend trinken

Nicht nur die äußere Pflege ist wichtig, auch die innere Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit spielt eine Rolle. Im Winter neigen viele dazu, weniger zu trinken, da das Durstgefühl geringer ist. Achten Sie darauf, täglich ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, idealerweise in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee.

5. Ernährung für gesunde Haut

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Hautgesundheit von innen. Besonders wichtig sind:

  • Omega-3-Fettsäuren: Diese gesunden Fette stärken die Hautbarriere und sind in Lebensmitteln wie Lachs, Walnüssen oder Leinsamen enthalten.
  • Vitamin E: Dieses Antioxidans schützt die Hautzellen vor Schäden und ist in Nüssen, Samen und pflanzlichen Ölen reichlich vorhanden.
  • Vitamin C: Es fördert die Kollagenbildung und verbessert die Elastizität der Haut. Orangen, Paprika und Beeren sind gute Quellen.

6. Hausmittel für geschmeidige Hände

Neben gekauften Produkten können auch Hausmittel helfen, trockene und rissige Hände zu pflegen:

  • Olivenölbad: Ein Handbad in lauwarmem Olivenöl pflegt die Haut und stärkt die natürliche Barriere.
  • Honigmaske: Eine Mischung aus Honig und Joghurt spendet Feuchtigkeit und wirkt beruhigend auf gereizte Haut.
  • Haferflocken-Peeling: Ein sanftes Peeling aus Haferflocken und Honig entfernt abgestorbene Hautschüppchen und fördert die Durchblutung.

7. Wann zum Arzt?

Wenn die Haut trotz regelmäßiger Pflege stark rissig ist, juckt oder sich entzündet, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Solche Symptome können auf eine Hauterkrankung wie Neurodermitis oder Psoriasis hinweisen, die eine spezielle Behandlung erfordert.